Wieder einmal schreibt die MotoGP-Saison 2024 eine neue Wende. Am Samstag war Jorge Martin noch der große Gewinner, er gewann nicht nur den chaotischen Sprint, in welchem 15 der 25 MotoGP-Piloten stürzten, sondern baute nebenbei deutlich seine WM-Führung aus. Nur einen Tag später ist er der Verlierer des Grands Prix in Jerez. Nach einem starken Start in das Rennen kam Martin in Kurve sechs zu Sturz. Eine Erklärung hat der Pramac-Pilot nach dem Rennen noch nicht parat.

In den ersten Runden lief für den 'Martinator' alles nach Plan. Den Start entschied er für sich. In der zweiten Runde überholte er dann Francesco Bagnaia und setzte sich an die Spitze des Feldes. In Runde zehn kam Martin dann aber in der Dani-Pedrosa-Kurve zu Sturz. "Das war ein seltsamer Sturz", grübelte Martin nach dem Rennen. Einen Fahrfehler erkennt er nicht. "Ich hatte genau die gleiche Geschwindigkeit und habe am selben Punkt gebremst. Wir müssen uns das jetzt genau anschauen und verstehen was passiert ist."

Gestiegener Reifendruck als Sturzursache?

War Martins Reifendruck an der Front möglicherweise die Ursache des Unfalls? Auch MotoGP-Experte Simon Crafar stellte eine derartige Vermutung in den Raum. Francesco Bagnaia untermauerte diese These im Interview bei motogp.com nach dem Rennen. "Als ich hinter Martin war, ist der Reifendruck vorne direkt angestiegen", gestand der spätere Rennsieger. Die Pramac-Mannschaft hatte an Martins Maschine eine kleine Änderung vorgenommen. "Wir haben den Druck etwas höher als gestern gewählt, ja", offenbarte Martin in seiner Medienrunde nach dem Rennen. Als einzige Sturzursache lässt er diesen Fakt aber nicht durchgehen. "Ich denke aber, dass es noch etwas anderes war als der Reifendruck."

Mit dem Sturz entging dem 26-Jährigen die Möglichkeit, endlich sein erstes MotoGP-Podium in Jerez zu feiern. Doch hätte er auch mit Marc Marquez und Francesco Bagnaia um den Sieg kämpfen können? "Ich habe bis dahin einfach versucht, die Pace zu halten. Ich habe nicht wirklich gepusht. Deswegen bin ich umso mehr enttäuscht, wenn ich gepusht hätte, könnte ich es verstehen, aber so leider nicht", gab Martin also noch Luft nach oben an.

Im Duell mit Bagnaia zieht Martin in erstmals seit Katar den Kürzeren, Foto: LAT Images
Im Duell mit Bagnaia zieht Martin in erstmals seit Katar den Kürzeren, Foto: LAT Images

Jorge Martin: Hätte mit Pecco nicht mitgehen können

Um mit seinen Ducati-Kollegen Bagnaia und Marquez um den Sieg zu kämpfen, hätten ihm wohl allerdings die entscheidenden Zehntel gefehlt. "Pecco war heute überragend. Ich habe ihn ja dann auf der Strecke gesehen. Die Pace war unglaublich und ich glaube nicht, dass ich eine 37,4-er Zeit hätte fahren können", fand Martin großes Lob für den Weltmeister.

Nun schreibt also auch Jorge Martin in Jerez die erste Nullnummer des Jahres. Als Rückschlag empfindet er den Ausfall allerdings nicht. "Wir werden sicher die Antworten finden und verstehen, warum ich gestürzt bin, da mache ich mir also keine Sorgen. Wir haben uns im Vergleich zum letzten Jahr hier stark verbessert. Ich bin schließlich nach zehn Runden Führung gestürzt. Das ist es, was ich mitnehme", stellte der Spanier klar.