Sebastien Ogier und Daniel Sordo hießen die bestimmenden Piloten des heutigen Tages. Bereits auf der ersten Tagesetappe gingen beide an Mikko Hirvonen vorbei, der nach seiner Bestzeit beim eröffnenden Super Special über Nacht noch in Führung gelegen hatte. Dabei übernahm zunächst Daniel Sordo um zwei Sekunden die Spitzenposition, allerdings schmolz sein Vorsprung bereits auf der folgenden Prüfung wieder auf 1,3 Sekunden. Auf der dritten Tagesetappe ging Ogier dann um 1,8 Sekunden vorbei, was gleichzeitig den Stand zum Mittagsservice bedeutete.

Am Ende Zeit verloren, aber dennoch stark unterwegs: Daniel Sordo, Foto: Sutton
Am Ende Zeit verloren, aber dennoch stark unterwegs: Daniel Sordo, Foto: Sutton

Am Nachmittag setzte sich das Duell zwischen Ogier und Sordo fort, wobei Ogier auch die fünfte und sechste Prüfung für sich entschied. Zu diesem Zeitpunkt hatten Ogier und Sordo bei allen fünf bislang ausgetragenen Etappen die beiden ersten Positionen belegt, wobei sich der CJT-Pilot durch seine vier Bestzeiten einen Vorsprung von 8,5 Sekunden erarbeitet hatte. Nach einer weiteren Bestzeit und einem technischen Problem bei Sordo auf der letzten Etappe wuchs dieser dann sogar auf 26,6 Sekunden.

Während Sebastien Ogier somit maximales Kapital aus seiner Startposition schlagen konnte, verlor sein Namensvetter Loeb einmal mehr viel Zeit damit, die Strecke zu säubern. Der Franzose verbrachte den Großteil des Tages auf Rang fünf hinter Petter Solberg und Mikko Hirvonen bevor er auf der letzten Tagesetappe noch an beiden Piloten vorbeirückte.

Gute Ausgangssituation: Mikko Hirvonen liegt auf Rang vier unmittelbar hinter Sébastien Loeb., Foto: Sutton
Gute Ausgangssituation: Mikko Hirvonen liegt auf Rang vier unmittelbar hinter Sébastien Loeb., Foto: Sutton

So beendete Mikko Hirvonen den Tag 2,1 Sekunden hinter Loeb und mit 46,9 Sekunden Rückstand auf die Spitze auf Rang vier. Insgesamt schien der Finne wieder etwas besser als noch zuletzt in Neuseeland zurechtzukommen, auch wenn seine Zeiten gerade im Vergleich mit dem direkt hinter ihm gestarteten Sebastien Ogier natürlich erneut nicht wirklich zu überragen wussten. Petter Solberg verlor auf der dritten Tagesetappe rund zehn Sekunden, als er eine Abzweigung verpasste und zurücksetzten musste. Darüber hinaus kostete ihn ein Reifenschaden auf der letzten Prüfung gut 15 Sekunden. Doch auch ohne diese Probleme konnte der Norweger heute nicht ganz an seine starken Fahrten der letzten Rallyes anknüpfen. So musste er in den Zeiten gerade gemessen an seinen Teamkollegen Sordo und Ogier doch einen leichten Rückstand hinzunehmen.

12,9 Sekunden hinter dem WM-Fünften erreichte Jari-Matti Latvala auf Rang sechs das Ziel. Nach seinem schweren Unfall im vergangenen Jahr ließ es der Finne vorsichtig angehen und erlebte einen Tag ohne größere Zwischenfälle. Weitere 17 Sekunden dahinter konnte Henning Solberg endlich wieder einmal einen guten ersten Tag bei einer Rallye verzeichnen. Zwar blieb der Norweger wieder einmal nicht ganz von Problemen verschont - so beklagte er bereits auf der ersten Prüfung Probleme mit der Servolenkung - doch weniger als 40 Sekunden Rückstand auf Rang drei waren ohne Frage ein respektables Ergebnis.

Nur 40 Sekunden zum Podium: Gute Leistung für Henning Solberg, Foto: Sutton
Nur 40 Sekunden zum Podium: Gute Leistung für Henning Solberg, Foto: Sutton

Sein Teamkollege Matthew Wilson komplettierte 33,9 Sekunden dahinter den guten Tag für Stobart, auch wenn auch er zwischenzeitlich mit einem weichen Bremspedal zu kämpfen hatte. Mads Ostberg hatte auf der dritten Etappe einen halben Dreher zu überstehen, liegt auf Rang neun aber weiter auf Punktekurs.

Den letzten Punkt würde derzeit hingegen Kimi Räikkönen erzielen. Der Finne startete ebenfalls vorsichtig und verlor gemessen an seinen letzten Einsätzen gerade am Vormittag relativ viel Zeit, am Nachmittag konnte er sich dann aber steigern. Dabei lieferte er sich wieder einmal ein Duell mit Federico Villagra, das er zum Tagesende mit 28,2 Sekunden allerdings relativ deutlich für sich entschied. Mit 42,7 Sekunden auf Rückstand auf Ostberg wird er allerdings zulegen müssen, um Boden nach vorne gutzumachen.

Am Ende war Sebastien Ogier wieder einmal mehr der Gewinner des Tages, was fünf von sechs möglichen Bestzeiten beeindruckend untermauerten. Interessant wird morgen zu beobachten sein, wie Loeb sich befreit von der führenden Startposition präsentieren wird. Dabei wäre alles andere ein Angriff auf die Spitze fast schon eine Überraschung. Genau das wird jedenfalls der Moment sein, an dem Mikko Hirvonen beweisen müssen wird, ob er an diesem Wochenende Loeb wirklich wieder Paroli bieten kann, nachdem er nach seinem Positionswechsel auf der letzten Etappe nun sogar auch wieder die bessere Ausgangsposition hat. Nicht abschreiben sollte man allerdings auch Sebastien Ogier, der zuletzt nicht nur einmal andeutete, dass derzeit selbst aus ungünstigen Positionen stets mit ihm zu rechnen ist.