Sébastien Loeb hat die Rallye Zypern gewonnen und damit seinen 50. Erfolg in der WRC gefeiert. Gleichzeitig war es für den Rekordweltmeister bereits der dritte Sieg in Folge in dieser Saison. Loeb beschränkte sich am heutigen Tag darauf, seine Position sicher ins Ziel zu verteidigen: "Ich versuchte keine Riskien einzugehen. Es ist ein bißchen unglaublich. Ich erinnere mich, als ich die 26 Siege von Carlos [Sainz] geschlagen habe, es ist noch nicht so lange her und nun haben wir 50. Es ist wirklich ein tolles Gefühl. Ich denke, dass meine drei wichtigsten Siege die Rallye Norwegen in diesem Jahr, die Rallye Finnland im letzten Jahr und mein erster Monte Carlo Sieg waren.

In Norwegen und Finnland war es jeweils ein enger Kampf mit Mikko über die ganze Rallye und gerade in Norwegen waren die Bedingungen phantastisch. Finnland zu gewinnen ist einfach wichtig, in der Karriere eines jeden Rallye Fahrers. Dennoch ist auch das nur eine weitere Statistik. Um ehrlich zu sein, sind meine Gedanken schon auf den 51. Sieg gerichtet. Diese Rallye lief vom Start bis ins Ziel gut. Unser C4 verhielt sich sowohl auf Schotter, als auch Asphalt perfekt. Der Start in die Saison hätte nicht besser laufen können." zeigte sich Loeb hochzufrieden.

Schadensbegrenzung mit Rang 2: Die Chance auf den Sieg verlor Hirvonen bereits am Freitag., Foto: Sutton
Schadensbegrenzung mit Rang 2: Die Chance auf den Sieg verlor Hirvonen bereits am Freitag., Foto: Sutton

Mikko Hirvonen attackierte am heutigen Tag noch einmal und erzielte zwei von drei Bestzeiten, letztlich war sein Rückstand aber bereits zu groß. So blieb ihm mit 27,2 Sekunden Rückstand am Ende nur Rang zwei:"Ich habe meine Chance auf den Sieg bereits am Freitag verloren, weil ich einfach nicht gut genug gefahren bin. Sobald wir auf Schotter kamen, war ich schneller als Loeb. Das ist eine große Motivation, weil nun sieben Schotterläufe in Folge anstehen. Ich habe einige kleine Fehler im Setup gemacht, weil ich versucht habe, zu clever zu sein. In Portugal werde ich die Dinge anders angehen. Das letzte Mal in Zypern bin ich mehr als fünf Minuten hinter Loeb ins Ziel gekommen. Das auf 27 Sekunden reduziert zu haben ist immerhin ein guter Fortschritt."

Einen großen Erfolg feierte derweil auch Petter Solberg, der das Duell gegen Daniel Sordo um Rang drei deutlich für sich entscheiden konnte. Am Ende kam er trotz zwischenzeitlicher Getriebeprobleme, die ihm das Runterschalten erschwerten, 36,9 Sekunden vor dem Citroen- Werkspiloten ins Ziel. Er wurde damit zum ersten Privatpiloten, der auf dem Podium stand, seit Toni Gardemeister 2005 in Monte Carlo. Gleizeitig war es Solbergs erste Podiumsplatzierung seit der Rallye Griechenland im letzten Jahr.

Podest für Solberg bei der 2. Rallye im eigenen Team: Unglaublich!, Foto: Sutton
Podest für Solberg bei der 2. Rallye im eigenen Team: Unglaublich!, Foto: Sutton

Daniel Sordo blieb somit auf Rang vier nur der Erfolg, zumindest die Konstrukteurs- punkte sicher ins Ziel gebracht zu haben. Vorentscheidend für die Niederlage im Duell mit Petter Solberg, war dabei die zweite Etappe: "Ich wirkte den Motor in einer Haarnadel ab und verlor zehn Sekunden. Danach entschied ich mich die Herstellerspunkte zu sichern. Dass Petter uns überholte, änderte in dieser Beziehung ja nichts." In der Fahrerwertung festigte der Spanier durch Latvalas Probleme zudem Rang drei.

Strahlender Sieger im Kampf um Rang fünf war Matthew Wilson. Zunächst hatte er auf der ersten Etappe des Tages mit Sichtproblemen noch viel Zeit auf Sébastien Ogier eingebüßt, nachdem ihm das Wasser in seiner Scheibenwischanlage ausgegangen war. Auf der zweiten Tagesetappe war er dann sogar hinter den Franzosen zurückgefallen. Doch sein Angriff auf der finalen Etappe zeigte Wirkung. Während er zeitgleich mit Jari-Matti Latvala die Etappenbestzeit für sich verbuchen konnte, riskierte Ogier zuviel und schied 200m vor der Ziellinie aus. Er machte damit einen schlechten Tag für das Citroen Junior Team perfekt, nachdem Evgeny Novikov bereits auf der ersten Etappe ebenfalls in Folge eines Fahrfehlers die Segel hatte streichen müssen.

Matthew Wilson krönte seine starke Rallye mit Rang fünf., Foto: Sutton
Matthew Wilson krönte seine starke Rallye mit Rang fünf., Foto: Sutton

So sah Conrad Rautenbach auf Rang sechs als einziger CJT Pilot die Ziellinie. Ebenfalls von den Ausfällen Ogiers und Novikovs profitierten Federico Villagra und Khalid Al-Qassimi, die so noch auf die letzten Punkteränge vorrückten. Ebenfalls freuen durften sich Jari-Matti Latvala und Henning Solberg, die nach ihren früheren Problemen immerhin noch Konstrukteurspunkte für ihre Teams erzielen konnten.

Die Rallye Zypern bewies erneut die Vormachtstellung, die Sébastien Loeb derzeit in der Rallye WRC genießt. Die speziellen Umstände mit Schotterreifen auf Asphalt nutze er dabei sogar noch zu seinem Vorteil, indem er vom Start ab eine optimale Reifenstrategie fand. In der WM führt Loeb jetzt mit acht Punkten vor Hirvonen, während Citroen seinen Vorsprung auf 16 Punkte ausbauen konnte. Die nächste Rallye findet vom 03. bis 05. April in Portugal statt.