Auch am letzten Tag der Rallye Schweden ließ sich Jari-Matti Latvala nicht aus der Ruhe bringen und fuhr auf den fünf Etappen des heutigen Tages seinen Premieren-Sieg in der Rallye-Weltmeisterschaft nach Hause. Den Erfolg für das Ford-Werksteam machte sein finnischer Landsmann Mikko Hirvonen perfekt, der mit einem Rückstand von einer knappen Minute auf dem zweiten Rang landete. Auch der dritte Platz ging an einen Ford-Piloten: Gigi Galli aus der Stobart-Mannschaft fuhr sein bestes Resultat seit langer Zeit ein.

"Heute Vormittag war ich sehr nervös, aber es war nicht so schlimm wie gestern", berichtete Latvala auf dem Weg zum ersten Sieg. Der 22-Jährige zeigte besonders am Freitag eine beeindruckende Leistung, als er mit sieben Bestzeiten den Grundstein zum Erfolg legte. Heute ging es natürlich nicht mehr um schnelle Zeiten, sondern darum das Auto im Rennen zu halten. "Ich bin keine Risiken eingegangen und habe mich mit meinem Speed an Mikko´s Zwischenzeiten orientiert."

Hirvonen musste sich letztlich mit dem zweiten Platz zufrieden geben, auch wenn er sich das Resultat anders vorgestellt hatte. "Ich wollte bei dieser Rallye zehn Punkte holen, aber Jari-Matti hat einen solch guten Job gemacht, dass dies nicht möglich war", so Hirvonen, der mit seinem zweiten Platz und den gewonnen acht Zählern die Führung in der Weltmeisterschaft übernimmt. Hirvonen profitierte dabei von einem seltenen Fahrfehlers des amtierenden Champions Sébastien Loeb, der auf der vierten Prüfung einen Unfall baute und seitdem keine Chancen mehr hatte.

Auch eine Absage der 18. Prüfung konnte die beiden Ford-Piloten nicht vom Doppelsieg abbringen. Über den Wegfall der Prüfung sollte sich besonders Gigi Galli gefreut haben. Der Routinier musste schließlich seinen Podestrang gegen den Norweger Petter Solberg verteidigen, tat dies am Ende aber ohne Probleme. Im Ziel blieben Galli 36 Sekunden Luft auf den Subaru-Piloten. Der wiederum brauchte auf der dritten Etappe nichts mehr riskieren, um seinen vierten Rang zu halten: Hinter ihm klaffte eine riesige Lücke von über zwei Minuten.

Einzig allein der Kampf um den fünften Platz konnte die Zuschauer noch begeistern. Andreas Mikkelsen lag zwei Prüfungen vor dem Ende der Rallye nur noch 7,9 Sekunden hinter dem Fünften Matthew Wilson. Das Duell der beiden Kontrahenten endete kampflos. Auf der vorletzten Prüfung blieb Wilson mit einem technischen Defekt an seinem Ford Focus stehen und überließ Mikkelsen Platz fünf.

Dani Sordo, der nach einem Motorenwechsel mit fünf Minuten Rückstand in die Rallye Schweden starten musste, profitierte am Ende von den Fehlern und Problemen der Konkurrenz. Trotz des großen Handicaps schaffte es der Spanier noch in die Punkte. Mit Platz sechs und drei gewonnen Zählern verhinderte der Partner von Loeb zudem eine Totalpleite Citroens. Erneute Freude gab es bei Suzuki. Nach dem Ausfall von Per-Gunnar Andersson rettete sein Teamkollege Toni Gardemeister den dritten WM-Punkt für die Japaner. Platz acht ging an Juho Hänninen.