Sebastien Ogier kann den Sekt in Schweden langsam kaltstellen. Der Volkswagen-Pilot liegt auch nach dem zweiten Tag in dem Wäldern Schwedens an der Spitze und konnte den Vorsprung zu Sebastien Loeb mit 28,0 Sekunden konstant halten. Insgesamt sicherte sich der Franzose am Samstag drei Bestzeiten und zeigte sich sehr zufrieden. "Ein neuerlich wirklich guter Tag für uns", erklärte Ogier, der seine Probleme am Vormittag abtat, nicht gleich in den Rhythmus gefunden zu haben. "Wir verfügen immer noch über einen komfortablen Vorsprung."

Loeb seinerseits war ebenfalls auf drei Prüfungen der Schnellste, kämpfte aber zeitweise mit seinem Citroen. "In der letzten Haarnadel verpasste ich den Bremspunkt und landete im Graben", schilderte der Rekordchampion. Er konnte zwar sofort wieder beschleunigen, durch die große Menge an Schnee verlor er allerdings rund zwei bis drei Sekunden. Auf WP14 beschädigte sich Loeb zudem die Stoßstange, als er aufgrund von Übersteuern in eine Schneewand fuhr. Dennoch zog er ein positives Resümee. "Heute konnten wir die Pace von Ogier mitgehen, der Rückstand stammt noch von gestern."

Während die ersten beiden Plätze bezogen scheinen, gab es dahinter einen Platztausch. Nach einer schlechten Zeit von Jari-Matti Latvala konnte sich Mads Östberg auf das Podest schieben. "Heute bin ich wirklich einfach nur gut gefahren", strahlte der Ford-Pilot. Für Latvala, der am Freitag sogar kurzzeitig auf dem zweiten Platz gelegen hatte, scheint sich alles zum Negativen hin zu entwickeln. "Die Bedingungen waren sehr schwierig", schilderte er seinen Zeitverlust. "Es waren sehr enge Straßen und ich fühle mich mit den Auto nicht richtig wohl", verriet Latvala. Aufgeben will er sein erstes Podest für VW aber noch nicht, schließlich seien noch etliche Kilometer zu fahren.

Thierry Neuville profitierte vom Fehler seines Teamkollegen, Foto: M-Sport
Thierry Neuville profitierte vom Fehler seines Teamkollegen, Foto: M-Sport

Hinter Evgeny Novikov, der bisher ohne Fehler seinen fünften Rang hält, gab es einige Verschiebungen. Juho Hänninen traf kurz vor dem Ende der letzten Prüfung einen Schneehügel, verlor 3:15 Minuten und sprach von einem dummen Fehler. Damit konnte sein Markenkollege Thierry Neuville auf den sechsten Rang klettern - problemfrei lief aber auch der Tag des Belgiers nicht. "Soweit, so gut. Auf dieser Prüfung hätte ich an einer Kreuzung fast den Motor abgewürgt", schilderte Neuville, der bereits zuvor mit Getriebeproblemen haderte.

Die Top-10 werden von Henning Solberg, Martin Prokop und Dani Sordo abgeschlossen. Letzterer zeigte sich nach seinen Problemen am Freitag mit dem Samstag deutlich mehr zufrieden. Gleiches gilt für seinen Teamkollegen und Schweden-Doppelsieger Mikko Hirvonen, der zwar keine Chance mehr auf die Top-10, dafür aber große Hoffnung für die Powerstage hat.