Nur noch knapp zwei Monate bis zur bekanntesten und härtesten Rallye der Welt: der Rallye Dakar 2008. Um sich und ihre Fahrzeuge zu testen und vorzubereiten, nutzen alle großen Teams die UAE Dessert Challenge. Auch für viele Fahrer bedeutet die Reise nach Dubai die Rückkehr ins Renngeschäft. Innerhalb von sechs Tagen bringen die Piloten und ihre Beifahrer 2210 Kilometer hinter sich. Davon 1507 Kilometer auf den Prüfungen und 703 Kilometer auf der Straße. Für die Zuschauer bestreiten die Teilnehmer eine kurze "Superspeziale" in Dubai. Am nächsten Tag zieht der ganze Tross ins Wüsten-Biwak nach Moreeb. Von dort aus werden in drei Schleifen die weiteren Prüfungen stattfinden. Die Abschlussetappe führt die Teilnehmer wieder zurück nach Dubai.

VW will den Sieg und des Titel., Foto: Vw
VW will den Sieg und des Titel., Foto: Vw

Volkswagen Motorsport nutzt die UAE Desert Challenge nicht nur zum testen. Carlos Sainz und Michel Perin sind heiß auf den Gesamtsieg im FIA Marathon-Rallye-Weltcup. Nach ihrem Sieg bei der Rallye Transibérico und einem zweiten Rang bei der Rallye Marokko trennt sie nun ein sechs Punkte Vorsprung von Luc Alphand. In Dubai würde ihnen damit ein zweiter Rang zum Gesamtsieg reichen, doch Sainz will mehr: "Wir möchten natürlich einen weiteren Sieg für Volkswagen einfahren und damit die Meisterschaft gewinnen". Im zweiten Race Touareg sitzen die Sieger der Rallye Marokko Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz. "Nicht zuletzt durch den Wettbewerb mit unseren stärksten Konkurrenten bietet die UAE Dessert Challenge die letzte Standortbestimmung vor dem Start der Rallye Dakar", erklärt Volkswagen Motorsport-Direktor Kris Nissen. "Beide Race Touareg entsprechen der technischen Spezifikation, die wir für die ‚Dakar‘ festgelegt haben."

Natürlich lässt sich auch Mitsubishi die Chance nicht entgehen den Pajero/Montero Evolution MPR13 zum letzten Mal unter Wettbewerbsbedingungen zu testen. Das Repsol Mitsubishi Ralliart Team hat die UAE Desert Challenge bereits vier mal für sich entscheiden können und reist mit drei Fahrerpaarungen in die Wüste: Der letztjährige Dakargewinner Luc Alphand mit Gilles Picard, der Dakar-Sieger von 2006 Stéphane Peterhansel mit Jean-Paul Cottret und dem spanischen Duo Joan ´Nani´ Roma mit Lucas Cruz. Der vierte im Bunde Hiroshi Masuoka wird an einem drei-Tage-Testprogramm direkt nach der Rallye teilnehmen.

BMW fühlt sich mit VW gleichwertig., Foto: X-Raid
BMW fühlt sich mit VW gleichwertig., Foto: X-Raid

Auch das BMW X-Raid Team kommt mit drei Fahrzeugen nach Dubai. Nach dem tragischen Tod von Collin McRae übernimmt der Dakar-erfahrene Franzose Bruno Saby das Steuer. Neben ihm wird sein Landsmann Alain Guehennec sitzen, der bisherige Beifahrer von Nasser Saleh Al-Attiyah. Der Katarer wird zusammen mit der Schwedin Tina Thörner an den Start gehen. Im dritten X-raid BMW sitzen die Franzosen Guerlain Chicherit and Matthieu Baumel. In Marokko hatte das Team um Al-Attiyah Probleme noch mit den Reifen, die bei nachfolgenden Test mit neuen Radaufhängungen gelöst werden konnten. "Wir haben die Zeiten analysiert, in denen wir keine Reifenprobleme hatten. Da waren wir gleichauf oder schneller als die Volkswagen-Piloten", erklärt Al-Attiyah selbstbewusst.

Doch ohne einen Schlesser-Buggy wäre eine Generalprobe nicht komplett. José Louis Monterde startet zusammen mit Jean Marie Lurquin. Jean Louis Schlesser selbst nimmt nicht an der Rallye teil. Vertreten sind auch einige Nissans.

Jetzt soll der fünfte Sieg in Folge her., Foto: Repsol
Jetzt soll der fünfte Sieg in Folge her., Foto: Repsol

Die UAE Dessert Challenge stellt auch für die Fahrer selbst eine große körperliche Herausforderung dar. "Vor allem die extreme Hitze mit 40 Grad Celsius und mehr stellt uns vor eine echte Herausforderung. Wir trainieren in der Sauna für die hohen Temperaturen, die uns bei der Rallye erwarten", erzählt VW-Co-Pilot Dirk von Zitzewitz. So hat sich auch Stephane Peterhansel speziell auf die Rallye und die dortige Hitze vorbereitet. "Du musst optimal vorbereitet sein, um die Hitze zu überstehen." Dafür haben es die Co-Piloten einfacher als bei der Dakar. "Anders als bei der ‚Dakar‘ gibt es hier viele sichtbare Wegpunkte, die wir mit GPS-Geräten ansteuern können", erläutert von Zitzewitz. Zu einfach wird aber auch nicht werden. Die Dünen sind dafür zu unberechenbar – hier wird wieder Erfahrung gefragt sein.