Hyundai-Pilot Thierry Neuville hat die 74. Ausgabe der Rallye Polen gewonnen. Wertungsprüfung um Wertungsprüfung lieferte sich der Belgier einen engen Schlagabtausch mit Ott Tänak. Allein am turbulenten Samstag wechselte sich das Duo vier Mal an der Spitze ab. Im großen Finale am Sonntagvormittag luchste Sardinien-Sieger Tänak Neuville dann zwar erneut die Führung ab.

Doch sollte Tänak nach seinem zuletzt ersten WRC-Sieg überhaupt nicht gleich der zweite in Folge gelingen: Ein Crash mit einem Baum am Sonntagmorgen kostete den Führenden Tänak alles.

"Es ist ein einer sehr rutschigen Stelle im Wald passiert. Aber du musst hart pushen wenn du gewinnen willst", sagte Tänak. "Tut mir leid für ihn, denn er ist eine unfassbare Rallye gefahren. Aber viele Leute haben mir auf der vorherigen Prüfung gesagt, dass er viel zu hart gepusht hat", kommentierte Sieger Neuville das Aus seines Rivalen.

So fuhr Neuville den Rest der Rallye zu einem ungefährdeten Sieg. Eine komfortable Minute und 23,9 Sekunden betrugt der Vorsprung auf seinen zweitplatzierten Teamkollegen Hayden Paddon. Für Neuville war es der dritte Saisonerfolg im Hyundai i20.

"Was für ein großartiges Ergebnis für das ganze Team!", jubelte Neuville. "Es war ein eng gefochtener Kampf - das ganze Wochenende über. Es war eine ziemliche Erleichterung, die Führung zurückzubekommen, als Ott heute Morgen aufgeben musste. Denn das hat uns auf den finalen Prüfungen etwas Luft zum atmen gegeben."

Ogier auf dem Podium - WM-Führung schmilzt

WM-Leader und Titelverteidiger Sebastien Ogier beendete die Rallye Polen auf Rang drei. Dem Ford-Piloten fehlten mehr als zwei Minuten auf seinen schärfsten Titelrivalen, der sich durch seinen Triumph in Osteuropa bei noch fünf ausstehenden Rallyes bis auf elf Punkte an den Franzosen herangepirscht hat.

"Mein Ziel war dieses Wochenende, mehr Punkte zu machen als Seb. Das habe ich geschafft und wir konnten die Lücke in der WM in der zweiten Rallye in Folge schließen. So müssen wir jetzt weitermachen", forderte Neuville.

Gesamtdritter bleibt Jari-Matti Latvala. In Polen war der Finne bereits am Samstag mit einem technischen Defekt ausgeschieden, schnappte sich am Sonntag jedoch zumindest die finale Power Stage. So sammelte der Toyota-Pilot zumindest fünf Extra-Punkte. Vier Punkte on top gab es für Ogier auf P2, drei für Andreas Mikkelsen auf Rang drei während sich Stephane Lefebvre und Neuville zwei bzw. einen Punkt sicherten.

In der Gesamtwertung der Rallye Polen komplettierten Dani Sordo, Lefebvre, Teemu Suninen, Mads Ostberg, Elfyn Evans, Mikkelsen und Juho Hänninen die Top-10.