Noch eine Rallye steht 2016 auf dem Programm der WRC, in Australien findet die Saison ihren Abschluss. Hyundai verfolgt in dieser letzten Rallye das große Ziel, dem zweiten Platz bei den Herstellern auch den Vize-Titel in der Fahrerwertung folgen zu lassen. Aktuell gestaltet sich die Situation scheinbar komfortabel. Thierry Neuville liegt derzeit auf jenem zweiten Rang, 14 Punkte vor Andreas Mikkelsen. Hinter dem Dänen hat Hyundai mit Hayden Paddon und Dani Sordo theoretisch noch zwei weitere Anwärter, die in Lauerstellung liegen.

Zuletzt in Wales wusste Neuville mit Rang drei zu überzeugen. Der Belgier weiß jedoch, dass eine Wiederholung in Down Under nicht einfach wird. "Verglichen mit Wales werden die Bedingungen ganz anders sein. Der Schotter kann hier ziemlich grob sein und die Temperaturen sind wesentlich höher. Daher wird es sowohl für uns, als auch für das Auto eine komplett andere Herausforderung", erklärt Neuville.

Durchwachsene Australien-Bilanz für Neuville

2015 fuhr Thierry Neuville in Australien auf Rang sieben., Foto: Sutton
2015 fuhr Thierry Neuville in Australien auf Rang sieben., Foto: Sutton

Die bisherige Australien-Bilanz Neuvilles ist durchwachsen. 2013 fuhr er zwar auf den zweiten Platz, in den beiden folgenden Jahren kam der 28-Jähirge jedoch nicht über Rang sieben hinaus. Bei seinen Teamkollegen Paddon und Sordo sieht es ähnlich aus. Paddon gewann 2011 die PWRC-Klasse bei der Rallye Australien, 2014 wurde er beim bisher einzigen WRC-Start Sechster. Für Dani Sordo reichte es bei drei Starts immerhin einmal für das Podium, 2009 wurde er Dritter.

"Wir waren glücklich, dass wir bei der Rallye Großbritannien den zweiten Platz bei den Herstellern sichern konnten. Aber nun gilt unsere Aufmerksamkeit dem Duell bei den Fahrern", so Teamchef Michel Nandan. "Es ist beeindruckend zu sehen, dass alle unsere drei Fahrer noch in diesem engen Kampf um Rang zwei involviert sind. Sie werden ohne Zweifel hart pushen und unser Job ist es, sie mit dem Auto zu unterstützen, damit sie das bestmögliche Resultat einfahren können", erklärt Nandan.

Paddon hofft auf die Kiwis

Mit 17 Punkten Rückstand auf Neuville hat Paddon zwar nur noch Außenseiterchancen im Kampf um Rang zwei. Aber der Neuseeländer könnte bei seinem Fast-Heimspiel noch auf Rang drei in der WM rücken. Sein Rückstand auf Andreas Mikkelsen beträgt nur drei Zähler. "Australien ist für uns eine besondere Rallye, da es nahe an Zuhause ist. Wir freuen uns, dass uns einige Kiwis und vielleicht sogar ein paar Australier unterstützen werden", blickt Paddon voraus.

Doch nicht nur den Fans, sondern auch den Prüfungen kann Paddon einiges abgewinnen. "Ich mag die Prüfungen und den Belag. Wir wollen uns in eine Position bringen, in der wir um den Sieg kämpfen können. Außerdem wollen wir die bestmögliche Show zeigen und alles geben", kündigt er an. Ähnliches äußert auch Dani Sordo, der in Wales auf Rang sechs landete. "Wir wollen zurückschlagen, das ist sicher. Ich weiß, wozu wir auf Schotter mit diesem Auto in der Lage sind", so der Spanier.