Die Herausforderungen und Tücken der Panzerplatte sind wohl jedem Fan und jedem Journalisten bekannt. Aber erst bei einem Besuch vor Ort wird klar, mit was es die WRC-Piloten auf dem Truppenübungsplatz zu tun haben.

Bereits auf der etwa einstündigen Fahrt von Trier nach Baumholder fällt ins Auge, warum es für die Teams so schwierig ist, das Wetter einzuschätzen. Es geht bei Sonnenschein in Trier los, dann werden die Wolken immer dichter und schließlich liegt eine nasse Straße vor einem. Vor dem Start der Prüfung verziehen sich die dunklen Wolken dann wieder als wäre nichts gewesen.

Sobald man den Truppenübungsplatz erreicht, wird auch offensichtlich, was die Piloten mit den unterschiedlich anspruchsvollen Belägen meinen. Von klassischem Asphalt über Betonplatten bis zu einem Untergrund, den man wohlwollend mit holprig umschreiben kann, ist alles geboten. Dass da der eine oder andere Reifen den Geist aufgibt, ist nicht verwunderlich.

Das Wetter auf der Panzerplatte ist unberechenbar, Foto: Sutton
Das Wetter auf der Panzerplatte ist unberechenbar, Foto: Sutton

Das weitläufige, hügelige Gelände bietet für die Fans ideale Aussichtspunkte. Sie haben die Wahl, ob sie weiter oben am Hang die Übersicht genießen oder den Sound hautnah erleben wollen. Standortwechsel sind möglich, da die Streckenposten die Überquerung der Straßen freigeben, sofern sich gerade kein Rallyeauto nähert.

Neben den üblichen Ständen mit Essen und Getränken gibt es auf der Panzerplatte auch einen WRC-Simulator sowie Leinwände, auf denen entweder das aktuelle Geschehen oder Interviews gezeigt werden. Vom Kleinkind bis zum Rentner sind alle Altersklassen vertreten. Wenn Thierry Neuville angeflogen kommt, branden Applaus und Jubel auf. Der Belgier ist der klare Publikumsliebling.

Aber auch Jourdan Serderidis sorgt für Heiterkeit. Der griechische WRC2-Pilot mit dem markanten, matt-schwarz-folierten Citroen DS 3 R5 fährt mit offener Heckklappe - und erhält damit sicherlich nicht das Prädikat aerodynamisch sinnvoll.

Trotz des Umzugs ins Saarland stehen aufgrund der geringen Entfernung die Chancen gut, dass die bei Fans wie Fahrern beliebte Panzerplatte erhalten bleibt. Wer sie noch nicht vor Ort erlebt hat, muss also nicht verzagen.