Die Freude über die erste lange Version der Panzerplatte am Samstagmorgen wurde jäh getrübt, als Stephane Lefebvre und Gabin Moreau einen schweren Unfall erlitten. Die zehnte Prüfung der Rallye Deutschland wurde angehalten, da Fahrer und Beifahrer medizinische Hilfe benötigten. Beide waren bei Bewusstsein und wurden nach der Erstversorgung ins Krankenhaus gebracht. Da Frakturen und innere Verletzungen festgestellt wurden, bleiben sie in stationärer Behandlung. Lebensgefahr besteht jedoch nicht. Zuschauer wurden bei dem Unfall nicht verletzt.

Einer der Ersten am Unfallort war Jari-Matti Latvala, der zwei Positionen hinter Lefebvre gestartet war. Er sowie der vor ihm gestartete Eric Camilli und der nach ihm gestartete Armin Kremer hielten an der Unfallstelle an. "Der Fahrer ist ausgestiegen und zur Ambulanz gegangen. Der Beifahrer war noch im Auto. Er war bei Bewusstsein und es war alles okay, aber irgendetwas war mit seinem Bein", berichtete Latvala gegenüber Motorsport-Magazin.com. "Sanitäter haben ihm dann geholfen."

Latvala vermutet, dass Lefebvre eine Rechtskurve schnitt, dabei auf einer Kante im Asphalt aufsetzte und die Kontrolle verlor. "Er hat einen Hinkelstein getroffen, vielleicht ist die Aufhängung gebrochen. 100 Meter weiter haben sie dann einen Baum getroffen", erklärte er.

Auch diejenigen Piloten, die vor Lefebvre gestartet waren und erst im Nachhinein von dem Unfall erfuhren, nahmen Anteil. "Ich bin mir nicht sicher wegen der Informationen. Ich hoffe, dass sie beide okay sind - und wenn nicht, dass es nicht so schlimm ist und sie so schnell wie möglich wieder gesund sind", sagte der Führende der Rallye Deutschland, Sebastien Ogier.

"Ich habe gehört, dass er einen schlimmen Unfall hatte, habe aber auch gehört, dass sie okay sein sollten. Vielleicht ein paar Verletzungen, aber hoffentlich nicht so schlimm", erklärte Ott Tänak gegenüber Motorsport-Magazin.com. "Es war ein großer Kampf und die Panzerplatte ist eine sehr herausfordernde Prüfung. Es kann gefährlich sein. Zum Glück sind sie noch am Leben, das ist das wichtigste."

Die beiden Hyundai-Piloten Thierry Neuville und Hayden Paddon hatten kurz vor dem Mittagsservice nur wenige Informationen erhalten, hofften aber, dass es Fahrer und Beifahrer gut geht. Lorenzo Bertelli - der nach seinem Unfall in Finnland selbst ins Krankenhaus musste und den Start bei der Rallye Deutschland absagte, weil sein Beifahrer noch nicht wieder fit ist – drückte via Twitter sein Mitgefühl aus.