Zwei Siege hat der Hyundai i20 WRC der neuen Generation bereits auf dem Buckel. Hayden Paddon triumphierte in Argentinien, Thierry Neuville auf Sardinien. Beide Erfolge gelangen demnach auf Schotter, wo die Startposition eine nicht unwesentliche Rolle spielt. Bei der Rallye Deutschland, die Hyundai 2014 überraschend gewinnen konnte, hat das Team aus Alzenau nun die Chance, die Pace auch auf Asphalt unter Beweis zu stellen.

Erwartungsgemäß nominierte Hyundai seine Asphaltspezialisten Neuville und Dani Sordo für das A-Team. Letzterer wurde zuletzt bei der Rallye Finnland geschont, um einen Wirbelbruch auszukurieren, den er sich bei einem schweren Testunfall zugezogen hatte. Sordo hat ebenso wie Neuville bereits einen Sieg in Deutschland auf dem Konto, allerdings damals noch mit Citroen. 2014 wurde er Zweiter hinter seinem Teamkollegen und im vergangenen Jahr war er bester Nicht-Volkswagenpilot.

"Wir sind sehr froh, bei einem unserer Lieblingsevents wieder im Auto zu sitzen", sagte der Spanier. "Es ist eine sehr herausfordernde Rallye mit vielen verschiedenen Charakteristiken. Es ist aufregend, in den Weinbergen zu fahren: Schnell, aber sehr schmal mit vielen Haarnadelkurven und Kehren. Die Militärstrecken sind sehr knifflig, vor allem im Nassen. Daher ist es wichtig, keine Fehler zu machen. Wir haben uns hier in der Vergangenheit gut geschlagen und haben ein starkes Ergebnis ins Auge gefasst."

Hyundai bereitete sich mit drei Tests auf die Heimrallye vor. Los ging es im Juli auf dem Truppenübungsplatz Baumholder mit seinen wechselnden Asphalt- und Betonbelägen. Anfang August standen die Einstellungen an Differential und Dämpfern im Fokus. Zuletzt ging es nur noch um das Finetuning.

Für Neuville ist die Rallye Deutschland im doppelten Sinn ein Heimevent. Noch näher als die Teamfabrik in Alzenau liegt nämlich sein Heimatort St. Vith. Daher reisen traditionell zahlreiche belgische Fans nach Trier.

"Die Rallye Deutschland ist für mich das Saisonhighlight", meinte Neuville dementsprechend. "Sie ist wie eine Heimrallye, sehr nah an der belgischen Grenze und viele Unterstützer reisen mit vielen belgischen Fahnen an. Daher ist es die Rallye, auf die wir die ganze Saison über warten und es ist ein Event, bei dem wir immer wettbewerbsfähig waren. Wir haben hier unseren ersten Sieg geholt. Daher ist die Vorfreude groß."

Bei Paddon ist die Begeisterung nicht ganz so groß, denn Asphalt ist nicht sein Lieblingsuntergrund. "Es wird etwas fremd sein. Es kommt mir vor, als wäre es schon lange her, dass wir eine Asphaltrallye bestritten haben", erklärte der Neuseeländer. Das Ziel lautet: Lernen. "Ich werde die Chance nutzen, mich im Vergleich zum Vorjahr zu verbessern."