In umgekehrter Reihenfolge zur Gesamtwertung überquerten die drei Spitzenreiter heute das Etappenziel in Kiffa. Während sich die Gesamtdritte Jutta Kleinschmidt in ihrem VW-Touareg also den Etappensieg holte, kamen der Franzose Luca Alphand und sein Beifahrer Gilles Picard auf Rang zwei. Gesamtspitzenreiter Stéphane Peterhansel kreuzte die Ziellinie hingegen als Dritter. Seine Führung ist allerdings nicht gefährdet

Schlechter erging es hingegen der zweiten deutschen Starterin Andrea Mayer, die zusammen mit ihrem Co-Piloten Jean-Michel Polato nach einem Zwischenfall auf die Hilfe des Service Trucks warten musste, welcher sie bis zum Biwak abschleppen musste. Nach der Ankunft entschied sich das Teammanagement dann dazu Andrea aus dem Rennen zu nehmen anstelle das Service Team mit zu viel Arbeit aufzuhalten.

"Es war ein unglückliches Problem, welches wir locker hätten reparieren können, wenn wir genügend Zeit gehabt hätten", erklärte Teamdirektor Dominique Serieys. "Es hätte rund vier oder fünf Stunden gedauert, aber es war wichtiger, dass die Trucks rechtzeitig losfuhren, damit wir heute Abend in Kiffa unsere drei Autos für die anstehende Marathon-Etappe komplett betreuen können."

Genauso enttäuscht wie Andrea Mayer zeigte sich nach der Aufgabe auch der deutsche Co-Pilot des Japaners Hiroshi Masuoka , Andreas Schulz, dessen Wagen ebenfalls am Montagabend zurückgezogen wurde. "Wir sind beide sehr enttäuscht. Dies ist eine sehr harte Rallye und da noch vier schwierige Etappen anstehen glaubten wir noch immer daran auf das Podest fahren zu können."

Dritter Etappensieg für VW

Besser lief es hingegen für Jutta Kleinschmidt und Fabrizia Pons, welche die elfte Etappe des Marathon-Rallye-Klassikers für sich entschieden und damit ihren Anspruch auf Platz drei in der Gesamtwertung bekräftigten. Mit gut einer Minute Vorsprung gewann das Damen-Duo die aus Witterungs-Gründen von 656 auf 400 Kilometer verkürzte Prüfung von Atar nach Kiffa in Mauretanien.

Zuvor hatte VW-Neuzugang Robby Gordon am ersten und am vierten Tag bereits zwei Etappensiege für Volkswagen erzielt. Für den Race-Touareg war dies bereits der zehnte Etappensieg seit seiner Rallye-Premiere vor einem Jahr. Gleichzeitig gewann Jutta Kleinschmidt zum zehnten Mal in ihrer Karriere eine ‚Dakar´-Etappe.

Mit Bruno Saby liegt fünf Tage vor Schluss ein weiterer Volkswagen Werkspilot an aussichtsreicher Position: Der Franzose bleibt nach Platz vier am Dienstag weiterhin Sechster in der Gesamtwertung. Robby Gordon steuerte seinen Race-Touareg auf der tückischen Strecke durch Canyons und Dünengebiete als 19. ins Tagesziel und bleibt damit Elfter der Rallye. Der Race-Touareg von Juha Kankkunen und Landsmann Juha Repo wurde nach einem Überschlag am Vortag, den beide unverletzt überstanden, aus dem Wettbewerb zurückgezogen.

Am Mittwoch befahren die Teilnehmer erstmals den Wüstenboden der Republik Mali – und das für ganze 586 Kilometer bis nach Bamako.

Kris Nissen (Volkswagen Motorsport-Direktor):
Herzlichen Glückwunsch an Jutta und Fabrizia, die sich ihren ersten Etappensieg redlich verdient haben. Der Race-Touareg von Juha hätte repariert werden können, doch zur Bündelung unserer Kräfte haben wir uns entschlossen, das Auto nach der späten Rückkehr zurückzuziehen und stattdessen unsere Mechaniker rechtzeitig vor der morgigen Marathon-Etappe auf die mehr als 1000 Kilometer lange Reise ins heutige Etappenziel zu senden. Ungeachtet des sportlichen Tagesgeschehens gilt unser tiefes Mitgefühl den Angehörigen des tödlich verunglückten Motorradfahrers Fabrizio Meoni.

Jutta Kleinschmidt (D), 1. Platz Tages- / 3. Platz Gesamt-Wertung:
Als ich nach 50 Kilometern die im Pulk fahrenden Mitsubishi-Piloten vor mir sah, merkte ich, dass ich Zeit gewonnen hatte. Im Kamelgras übersah ich eine Rille und beschädigte mir die Servolenkung, die danach nur noch in eine Richtung Wirkung zeigte. Da hatte ich auch eine Portion Glück, aber das gehört zur ‚Dakar´ einfach dazu. Dieser Tagessieg tut uns richtig gut, auch wenn wir uns heute nicht darüber freuen können.

Bruno Saby (F), 4. Platz Tages- / 6. Platz Gesamt-Wertung:
Bis zum ersten Kontrollpunkt lief alles Spitze. Dann musste ich einem Motorradfahrer ausweichen, der direkt vor mir gestürzt war und unverletzt blieb. Dabei rutschte mein Auto auf einen Steinhaufen. Ich musste den Wagenheber ansetzen, um das Auto wieder frei zu bekommen. Der Race-Touareg läuft perfekt und wir sind weiterhin Sechste, was an einem Tag wie heute jedoch völlig bedeutungslos ist.

Gesamtstand nach elf von sechzehn Etappen

Platz Fahrer (Team) Etappenzeit Zeit/Rückstand
1. St. Peterhansel/J.-P. Cottret (Mitsubishi) 5:32.19 Std. (3.) 33:41.14 Std.
2. L. Alphand/G. Picard (Mitsubishi) 5:30.41 Std. (2.) + 19.50 Min./td>
3. J. Kleinschmidt/F. Pons (VW) 5:29.37 Std. (1.) + 1:08.03 Std.
4. G. de Villiers/J.-M. Lurquin (Nissan) 5:49.57 Std. (5.) + 4:10.34 Std.