Kris Meeke und Mads Östberg haben die Rallye Australien jeweils erst ein einziges Mal bestritten. Immerhin können sie jedoch im Unterschied zu einigen anderen Events, die sie dieses Jahr bestritten haben, auf Erfahrungen in einem WRC-Boliden zurückgreifen. "Kris und Mads haben ihre Fähigkeiten gezeigt, wenn sie auf Pisten fahren, die sie schon kennen. Die zweite Saisonhälfte sollte sie in die Lage versetzen, diese Erfahrung zu nutzen, um positive Ergebnisse einzufahren", sagte Teamchef Yves Matton.

Nach zwei Nullrunden in Polen und Finnland sammelte Östberg in Deutschland wieder Punkte. "Es war wichtig, es in Deutschland ins Ziel zu schaffen", betonte der Norweger, der in der Fahrerwertung Rang vier belegt. "Wir waren nur etwa 20 Sekunden vom Podium entfernt, aber das Wichtigste war, dass wir für das Team Punkte eingefahren haben." Citroen bekommt nach dem Hyundai-Doppelsieg in Deutschland nämlich Druck von hinten. Die Koreaner haben in der Herstellerwertung nur noch sieben Punkte Rückstand.

Im vergangenen Jahr wurde Östberg in Australien in Diensten von M-Sport Fünfter. "Ich bin zum ersten Mal dort gefahren. Die Prüfungen sind sehr schön, mit vielen Tempowechseln. Wir müssen mit vielen verschiedenen Bedingungen klarkommen, unterschiedlichen Oberflächen wie man sie auch in Mexiko, auf Sardinien oder in Finnland antrifft", analysierte Östberg. "Die engen Abschnitte sind wirklich herausfordernd, da die Bäume so nah an der Rennlinie dran sind, dass man den Eindruck hat, sie würden an manchen Stellen auf der Straßen stehen!"

Östberg gibt als Ziel einen Podestplatz aus. "Niemand hat hier viel Erfahrung, das könnte uns in die Karten spielen. Natürlich wird es eine schwierige Rallye, aber wir haben eine Chance auf ein Top-3-Ergebnis."

Vorteil Startposition

Teamkollege Meeke hat insofern einen Vorteil, als er bereits im vergangenen Jahr in einem Citroen DS3 WRC in Australien an den Start ging, als er Dani Sordo ersetzte. "Ich hatte viel Druck. Ich war mir nicht sicher, wie ich mich im Vergleich zu den anderen Fahrern schlagen würde und Citroen brauchte Punkte für die Herstellermeisterschaft", erinnerte sich der Nordire. "Uns gelang mit der Bestzeit im Qualifying ein perfekter Start, und wir lagen den Großteil der Rallye in den Top-3. Wir haben am Ende nicht das Ergebnis eingefahren, aber die Erfahrung war wichtig." Meeke schied damals nach einem Überschlag aus.

Zuletzt führte er bei der Rallye Deutschland erstmals ein WRC-Event an - wenn auch nur kurz. "Es hat eine Weile gedauert, bis ich die Enttäuschung, es nicht bis ins Ziel geschafft zu haben, überwunden hatte", gestand er. "Aber die Erfahrung wird mir dabei helfen, noch stärker zu werden." Zuversichtlich stimmt Meeke seine Startposition. Als Achter in der Fahrerwertung muss er am ersten Tag erst recht spät auf die Pisten, die vor ihm Startenden müssen den Straßenfeger spielen. "Das ist ein wichtiger Punkt, aber wir sollten uns darauf nicht zu sehr konzentrieren."

Er müsse im Auto nichts anders machen, sondern sich einfach nur darauf konzentrieren, bestmögliche Zeiten zu erzielen. "Ich denke, wir können eine gute Rallye haben. Und das Wichtigste ist, es ins Ziel zu schaffen."