Nach den ersten vier Prüfungen der Rallye Finnland liegt Jari-Matti Latvala an der Spitze. Der Volkswagen-Pilot setzte zwei Bestzeiten und führt 4,5 Sekunden vor seinem Teamkollegen Sebastien Ogier. Den dritten Rang hält Kris Meeke im Citroen. Am Donnerstag absolvierten die Piloten drei Prüfungen in den finnischen Wäldern. Beendet wurde der Tag mit der Zuschauerprüfung Harju im Stadtzentrum von Jyväskylä, die auf Asphalt und Schotter ausgetragen wurde.

Schwierige Bedingungen

Der erste Tag der Rallye Finnland hielt für die Fahrer regnerische Bedingungen und viel Schlamm auf den Straßen bereit. Ogier konnte somit seinen Nachteil, als Erster auf die Strecke zu gehen, in einen Vorteil umwandeln. Unbeschadet kam aber auch der Weltmeister nicht durch den Tag. Auf WP3 hatte Ogier trotz Bestzeit zu kämpfen. "Es war rutschiger, schlammiger und es gab kleine Spurrillen", schilderte der VW-Pilot die schwierigen Bedingungen auf Lankamaa 2. "Ich verlor die Front in der letzten Kurve und musste auf die letzte Gerade zurücksetzen. Dennoch war die WP nicht schlecht."

Teamkollege Latvala setzte zu Beginn der Rallye die Bestzeiten und kam auf WP3 zeitgleich mit Ogier ins Ziel. "Ich kämpfte am Anfang der Prüfung mit dem Auto und hatte Untersteuern, arbeitete mich zum Ende aber wieder heran", erklärte Latvala. Auf der finalen Zuschauerprüfung dann der neuerliche Zeitverlust: Latvala traf einen Heuballen und beschädigte seinen Polo R WRC leicht. Mit 0,8 Sekunden Zeitverlust auf Ogier, der seine zweite Bestzeit setzte, blieb er aber in Führung.

Jari-Matti Latvala führt in Finnland, Foto: Volkswagen Motorsport
Jari-Matti Latvala führt in Finnland, Foto: Volkswagen Motorsport

Meeke will nach vorne

Die kleine Überraschung der Rallye hieß Kris Meeke. Der Citroen-Pilot war der einzige Fahrer, der die Zeiten der Volkswagen zumindest annähernd mitgehen konnte. Auf WP3 verlor der Nordire lediglich 1,2 Sekunden auf Ogier und Latvala und schickte eine Kampfansage an die Konkurrenz: "Ich will einen WP-Sieg."

Lokalmatador Mikko Hirvonen musste sich nach dem ersten Tag mit Rang vier zufriedengeben. Der Ford-Pilot arbeitete sich auf der letzten Zuschauerprüfung noch an seinem Landsmann Juho Hänninen im Hyundai vorbei. Zufrieden war der Finne dennoch nicht. "Ich hoffte, wirklich nah an den Volkswagen dran zu sein, aber sie sind wirklich schnell", musste Hirvonen enttäuscht eingestehen. Sein Rückstand zu Latvala beträgt 26,4 Sekunden.

Kubica lässt es ruhig angehen

Mads Östberg im Citroen ordnete sich am Donnerstag hinter seinem Landsmann Andreas Mikkelsen auf Rang sieben ein. Während Meeke die Zeiten der Spitze mitging, kam Östberg nicht mit seinem DS3 WRC zurecht. "Ich kämpfe mit dem Auto. Ich kann so nicht fahren", ärgerte sich der Norweger. Einige Änderungen am Setup sollen für den zweiten Tag der Rallye nun Verbesserungen bringen.

Robert Kubica will unbedingt ins Ziel kommen, Foto: Sutton
Robert Kubica will unbedingt ins Ziel kommen, Foto: Sutton

Hinter dem Norweger sortierten sich Thierry Neuville und Robert Kubica auf den Rängen acht und neun ein. Nach zahlreichen Fehlern und Ausrutschern will es Kubica in Finnland ruhig angehen lassen. Nach vier Prüfungen liegt er 52.1 Sekunden hinter der Spitze. "Man kann meine Zeit nicht mit der der Top-Fahrer auf diesen Strecken vergleichen", mahnte der ehemalige Formel-1-Pilot. "Wir versuchen zu lernen und konstant zu fahren." Hayden Paddon im Hyundai profitierte von einem Reifenschaden von Ford-Pilot Henning Solberg und rutschte auf den letzten Top-10-Platz.