Jari-Matti Latvala zeigte sich bei der ersten Durchfahrt der Prüfungen Hara, Torntorp, Vargasen und Värmullasen bestens aufgelegt und setzte jeweils die Bestzeit. Damit durchbrach er die Schallmauer von mehr als 300 Stagesiegen. Die Rallye Schweden, die er bereits zwei Mal gewinnen konnte, führt der Finne nun mit 42,7 Sekunden Vorsprung auf VW-Kollege Andreas Mikkelsen an.

Aus der Motorhaube von Mikkelsens Bolide stieg Dampf., Foto: Twitter/Colin Clark
Aus der Motorhaube von Mikkelsens Bolide stieg Dampf., Foto: Twitter/Colin Clark

Dem Norweger unterlief auf Prüfung 18 ein Fehler, der ihn viele Sekunden kostete. Nachdem er eine Schneewehe touchiert hatte, stieg Dampf aus dem Polo R WRC aus, der nach verbranntem Öl roch. Dennoch konnte Mikkelsen seine Fahrt fortsetzen und konzentriert sich darauf, seinen ersten Podestplatz nach Hause zu fahren. Von hinten drängt Landsmann Mads Östberg, der auf der letzten Prüfung des Vormittags Zweitschnellster war.

Meeke verliert sieben Minuten

Mikko Hirvonens Chancen auf einen Podestplatz sind dagegen gering. Der Finne liegt 54,9 Sekunden hinter Östberg und klagte über mehrere brenzlige Momente auf den rutschigen Prüfungen. Mit Ott Tänak lauert hinter ihm ein schneller Pilot, auf Schnee fühlt sich der Este wohl. 22,6 Sekunden trennen ihn vor der zweiten Durchfahrt der Prüfungen von Hirvonen.

Henning Solberg hat seinen Stiefsohn Pontus Tidemand hinter sich gelassen und zudem Platz sechs von Kris Meeke übernommen, der auf der 18. Prüfung in einer Schneewehe hängen blieb. "Wir sind es entspannt angegangen, sind aber innen hängen geblieben. Wir haben es einfach nicht rausgeschafft", berichtete er. Da nur wenige Zuschauer zur Stelle waren, musste er sich selbst aus der misslichen Lage befreien und verlor sieben Minuten. Nun liegt er zeitgleich mit Martin Prokop auf Rang zwölf.

Kubica landet erneut im Graben

Weltmeister Sebastien Ogier kletterte von Platz neun nach dem dritten Tag auf Platz sieben. Allerdings klagte er über seine frühe Startposition, die ihn dazu zwang, die Fahrspuren für die nachfolgenden Autos frei zu räumen. "Ich gebe mein Bestes, aber es ist wirklich schwierig. Die Straße wird mit jedem Auto besser, es ist nicht einfach. Natürlich ist die Linie, die ich habe, nicht so gut", meinte er. Für die Power Stage hofft der Franzose auf konstante Bedingungen, um nach Bonuspunkten greifen zu können.

Platz acht belegt Tidemand, der sich am Vormittag nur einmal unter die Top-10 der Prüfungswertung schieben konnte. Die Top-10 der Gesamtwertung komplettieren Elfyn Evans und Craig Breen. Robert Kubica liegt nach einem weiteren Ausrutscher auf Rang 28 und weist mehr als eine halbe Stunde Rückstand auf die Spitze auf.

"Ich habe bei der Recce einen Fehler gemacht - ich habe nicht notiert, dass die Kurve so viel enger wird und als ich eingelenkt habe, hatte ich recht viel Untersteuern. Wir wurden in eine Schneewehe gezogen und haben viel Zeit verloren", erklärte Kubica. Im Service Park soll der Ford Fiesta RS WRC nun repariert werden. "Sicherlich werden die Bedingungen besser sein. Daher hoffe ich, dass ich weiter lernen und Verbesserungen erzielen kann", meinte Kubica in Bezug auf die letzten Prüfungen der Rallye am Nachmittag.

Die zweite Durchfahrt der Prüfung Hara, mit der der Nachmittag beginnen sollte, wurde abgesagt. Grund hierfür ist der verspätete Start der letzten Prüfung des Vormittags, der den Zeitplan durcheinander gebracht hat. Damit stehen nur noch drei Prüfungen auf dem Programm.