Der zweite Tag bei der Rallye Schweden endet wie er begann. Sebastien Ogier führt vor seinem Volkswagen-Teamkollegen Andreas Mikkelsen. Nach einigem Hin und Her kann sich Volkswagen auch über den momentanen dritten Rang freuen, den Jari-Matti Latvala auf WP7 wiedereroberte.

Das Duell der Rallye ist ein eher unerwartetes: Ogier gegen Mikkelsen. Der Norweger war als Führender in den Tag gestartet, zwei Bestzeiten von Ogier spülten diesen aber nach vorne. Am Nachmittag schlug Mikkelsen aber zurück und knabberte mit zwei Bestzeiten Sekunde um Sekunde ab, bis er auf Finnskogen 2 sogar wieder in die Führung schlüpfte. Allerdings währte die Freude nur kurz, denn kaum hatte der Rallye-Tross wieder schwedischen Boden erreicht, nahm Weltmeister Ogier seinem Teamkollegen sechs Sekunden ab und übernachtet somit an der Spitze. "Ich habe etwas Zeit auf gebrauchten Reifen verloren", erklärte Mikkelsen seinen Zeitverlust. "Wir haben Reifen für morgen gespart. Die Rallye ist lang und wir kämpfen uns morgen zurück."

Nach insgesamt vier weiteren Prüfungen in Norwegen kehrten die WRC-Piloten am Abend wieder nach Schweden zurück. Hier wurde nochmals die 7.03 km lange Prüfung Torsby 2 bestritten. Das Wetter zeigte sich am Nachmittag von seiner unbarmherzigen Seite und hielt Regen bereit. Die ohnehin nur dünn auf der Strecke liegende Schnee taute stellenweise vollständig weg und ließ den darunterliegenden Schotter zum Vorschein kommen.

Einer ließ sich davon nicht abschrecken: Ott Tänak ist einer der Männer der Rallye. Der Este kehrte nach einem Jahr WRC-Abstinenz in Schweden wieder ins Cockpit zurück und überzeugt. Auf WP5, Kirkener 2, holte der Ford-Pilot die Bestzeit und ließ VW-Mann Latvala hinter sich. Obwohl der Finne kurz danach zurückschlug, ist die Freude von Tänak über Zwischenrang vier ungetrübt. "Ich bin wirklich glücklich", strahlte der Este. "Wir hatten heute eine gute Position, aber dennoch ist es ein bisschen überraschend, dass wir es so gut hinbekommen haben."

Mittlerweile ist auch sein Teamkollege Mikko Hirvonen auf dem Vormarsch. Der Finne liegt zeitgleich mit Mads Östberg auf dem fünften Rang. Etwas überraschend für Östberg, der nach Veränderungen am Auto für den Nachmittag eigentlich große Hoffnungen hatte. Wirklich zufrieden war aber auch Hirvonen nicht. "Es war kein Desaster, es hätte besser oder schlechter sein können. Wir müssen uns morgen zurückkämpfen", erklärte Hirvonen.

Thierry Neuville schrammte an der Bestzeit vorbei, Foto: Sutton
Thierry Neuville schrammte an der Bestzeit vorbei, Foto: Sutton

Ein Freudenstrahlen haschte stattdessen über das Gesicht von Thierry Neuville. Der Siebtplatzierte hielt über den Nachmittag Teamkollege Juho Hänninen auf Abstand und schrammte nur knapp an der ersten Hyundai-Bestzeit vorbei. Auf WP5 lag der Belgier lange in Führung, bis Ott Tänak nochmals 0.5 Sekunden schneller ins Ziel kam. "Das war ein guter Tag für uns", freute sich Neuville. "Besser als erwartet."

Die Top-10 werden von Ford-Pilot Pontus Tidemand und Kris Meeke im Citroen komplettiert. Robert Kubica schob sich über den Nachmittag wieder an Henning Solberg vorbei, hat als Elfter aber 13.3 Sekunden Rückstand auf die Top-10. "Es war ein schwieriger Tag, aber zumindest sind wir im Ziel und hatten keine großen Dramen", war Kubica sehr verhalten zufrieden.