Sebastien Ogier bezwingt die Ouninpohja - und wie: "Ich habe lange davon geträumt, diese Prüfung in einem WRC-Boliden zu bestreiten und es war unglaublich. Einfach perfekt", schwärmte Ogier nach der ersten Durchfahrt einer der berühmtesten Prüfungen des Rallyesports. "Ich glaube, heute Nachmittag können wir noch schneller fahren...", warnte er die Konkurrenz und ließ seiner "Drohung" Taten folgen. Denn auf der Ouninpohja 2 pulverisierte er den Rekord von Mikko Hirvonen aus dem vergangenen Jahr, in dem er 8,4 Sekunden schneller war. Seine Durchschnittsgeschwindigkeit lag bei 130,75 km/h. "Es war fantastisch, diese Prüfung zu fahren und es ist auch ein kleiner Bonus, dass ich jetzt der Rekordhalter bin", meinte Ogier.

Mikko Hirvonen musste nach dem ersten Beinahe-Salto zwei Reifen wechseln., Foto: Twitter
Mikko Hirvonen musste nach dem ersten Beinahe-Salto zwei Reifen wechseln., Foto: Twitter

Tatsächliche und Beinahe-Überschläge: Die Ouninpohja, die von den Piloten zu Recht ebenso geschätzt wie gefürchtet wird, bereitete dem starken Auftritt von Kris Meeke im Citroen DS3 WRC ein bitteres Ende. Der Nordire überschlug sich vier Mal, blieb jedoch ebenso wie Beifahrer Chris Patterson unverletzt.

Mehr Glück hatte Mikko Hirvonen und das gleich zwei Mal. Auf WP12 kam er in einer schnellen Kurve zu weit raus und traf die Böschung. Wie durch ein Wunder überschlug sich der Citroen nicht und drehte sich nur einmal um die eigene Achse. Zwei Reifenschäden und eine leicht lädierte Front waren das glimpfliche Ende dieses Ausritts, der auch das Ende von Hirvonens Heimrallye hätte bedeuten können.

Auf der zweiten Durchfahrt von Leustu folgte dann der zweite brenzlige Moment. "Es gibt so viele Schläge und tiefe Spurrillen. Ich bin in einer von diesen gefahren und habe dann ein tiefes Loch getroffen. Das Auto ist herausgesprungen und landete auf zwei Rädern...", berichtete Hirvonen, der sich somit mit Platz vier am Ende der Rallye noch glücklich schätzen konnte.

Wie in einem Action-Film: Meeke verfolgt Novikov., Foto: Twitter
Wie in einem Action-Film: Meeke verfolgt Novikov., Foto: Twitter

Verfolgungsjagd im Wald: Wer glaubt, dass sich im Rallyesport die Boliden außer im Servicepark nie nahe kommen, wurde in Finnland eines Besseren belehrt. Denn zwischen den Citroen von Kris Meeke und den Ford von Evgeny Novikov passte auf der Palsankylä 1 kaum ein Blatt Papier. Novikov hatte seinen Boliden an einem Stapel Baumstämme übel zugerichtet und schleppte sich mit eingeschränkter Sicht über die Prüfung. Dabei blieb offenbar keine Zeit für einen Blick in den Rückspiegel, in dem er formatfüllend einen Citroen gesehen hätte. Bis kurz vor Ende der Stage hielt die kuriose Verfolgungsjagd an, ehe Novikov Meeke vorbeiließ.

Keine Teamorder: Das Duell zwischen den beiden M-Sport-Youngstern Thierry Neuville und Mads Östberg hielt die Fans in Atem. Möglich war der enge Kampf, bei dem die beiden Piloten insgesamt sieben Mal die Position tauschten, nur, weil M-Sport-Teamchef Malcolm Wilson auf eine Teamorder verzichtete. Mehr noch: Er forderte seine Piloten dazu auf, bis zum Ende hart zu kämpfen. "Auch wenn die Lackierung ihrer Boliden gleich ist, fahren Mads und Thierry für verschiedene Teams", erläuterte er. Am Ende entschied jedoch nicht die Pace, sondern ein Stein, dem Östberg ausweichen musste, das Duell. Neuville und das Qatar World Rally Team platzierten sich auf Rang zwei vor Östberg und dem Qatar M-Sport World Rally Team.

Starkes Debüt für M-Sports Ford Fiesta R5: Mit dem Sieg von Jari Ketomaa in der WRC2 setzte M-Sport eine beeindruckende Serie fort. Nach dem Ford Focus RS WRC im Jahr 2006, dem Ford Fiesta S2000 im Jahr 2010 und dem Ford Fiesta RS WRC im Jahr 2011 ist es der vierte Bolide aus Cumbria, der bei seinem Debüt erfolgreich war.