Andreas Mikkelsen zählt im Moment die Tage bis zur Rallye Portugal. Zum ersten Mal in dieser Saison wird Volkswagen dort ein drittes Auto einsetzen und der Norweger sitzt am Steuer. "Ich kann kaum erklären, wie ich mich darauf freue", so Mikkelsen. Seine letzte Rallye mit einem WRC bestritt er 2008 und seither galt sein Leben dem Kampf um eine Rückkehr.

Bereits in den letzten Jahren konnte sich der Norweger in der heutigen WRC2-Kategorie mit einem Skoda Fabia S2000 beweisen, der Volkswagen Polo R WRC ist nun aber eine neue Herausforderung. "Ich bin so glücklich, diese Chance zu bekommen. Vor allem, wenn man bedenkt, was das Team in diesen Jahr bereits erreicht hat", bezog sich Mikkelsen auf die zwei Siege und den zweiten Platz von Sebastien Ogier bisher. "Das ist eine sehr große Chance, mein Potenzial als Fahrer zu demonstrieren. Ich denke, dass Jeder auf der Welt, diesen Sitz im VW gerne haben würde."

Wie gut der Polo sich bei der nächsten Rallye in Portugal schlagen wird, wollte Mikkelsen noch nicht prognostizieren, die Vorzeichen stünden aber sicherlich nicht schlecht. Der Norweger würde sich über ein gutes Auto natürlich freuen, Zeiten und Ergebnislisten sind für ihn im Moment aber nicht interessant. "Es wird in dieser Saison vor allem ums Lernen gehen", so Mikkelsen im Interview mit der offiziellen WRC-Homepage. Durch seine Zeit in der IRC sind die meisten Rallyes für den Volkswagen-Pilot Neuland, daher gilt es, sie von Grund auf neu zu 'lernen'. "Wenn ich mich mit der Zeit etwas wohler fühle, kann ich dann auch mehr Druck machen und auf die Ergebnisse schauen, aber das ist nicht das Hauptziel."

Kaum Erfahrung in Portugal

Um Lernen geht es schon in Portugal. Zwar bestritt Mikkelsen diese Rallye bereits 2007, viele Erinnerungen sind aber nicht mehr vorhanden. "Glücklicherweise konnte ich letztes Jahr das Recce fahren und etwas Erfahrung sammeln, aber es sieht ziemlich schwierig aus", so die Einschätzung. "Es ist ein kniffliges Event für den Einstieg, aber glücklicherweise stehe ich ja nicht unter hohem Druck."

Druck will Mikkelsen aber einiges Tages seinem Teamkollegen und dem momentan wohl besten Fahrer im Feld machen: Ogier. "In diesem Jahr geht das noch nicht, das wäre zu viel verlangt", bremste der Norweger aber sofort wieder die Erwartungen. 2012 konnten sich die beiden im gleichen Auto messen und Mikkelsen stuft die Situation realistisch ein. Nur, wenn er sich auf einer Prüfung sehr wohl gefühlt hätte, wäre ein Kampf mit Ogier möglich gewesen. "Aus fahrerischer Sicht bin ich dabei, aber ich muss noch Erfahrungen sammeln. Dann bin ich bereit, mit Fahrern wie Ogier zu kämpfen."