Sebastien Loeb überstrahlt wieder einmal alles bei der Rallye Monte Carlo, doch Evgeny Novikov beeindruckte am zweiten Tag der berüchtigten Rallye ebenfalls. Der M-Sport-Pilot rangiert derzeit auf dem vierten Platz im Gesamtklassement und schnuppert an P3, den Dani Sordo innehat. Novikov liegt mit 15 Sekunden Rückstand auf den Citroen-Piloten in Schlagdistanz und will an den kommenden beiden Tagen den Großangriff starten. Sein Highlight des Tages war der überragende Sieg auf der 6. Etappe, als er den Rest des Feldes mit fünf Sekunden Vorsprung düpierte. "Das ist die Rallye Monte Carlo und um hier gut abzuschneiden, muss man selbstbewusst sein und Spaß am Fahren haben", sagte der Russe. "Jetzt bin ich auf einer Mission. Keine Frage, ich kämpfe in den kommenden Tagen um Platz drei."

Teamkollege Juho Hänninen liegt aktuell auf dem siebten Platz im Gesamtklassement, sein Rückstand auf Loeb beträgt gute vier Minuten. Er ließ sein Talent auf SS9 aufblitzen, als er sich seinen ersten Etappensieg mit dem WRC-Ford sicherte. "Ich lerne das Auto noch kennen, aber wenn der Grip während einer Stage gleich bleibt, fühle ich mich wesentlich zuversichtlicher", sagte er. Er war sich sicher, dass er mit fortlaufender Zeit und damit verbunden mehr Erfahrung noch einen ordentlichen Sprung nach vorn machen kann. "Wenn ich gelernt habe, wie man das volle Potenzial aus dem Auto schöpft, kann ich gute Zeiten fahren", war sich Hänninen sicher. "Es wird besser und besser - es benötigt nur Zeit."

Jubel bei Novikov und Hänninen, bei Mads Östberg läuft es hingegen noch nicht so richtig rund. Der M-Sport Fiesta kommt mit den schwierigen Verhältnissen bei der Monte offenbar gut zurecht, doch Östberg hat bislang noch nicht den richtigen Rhythmus gefunden. "In manchen Bereichen konnten wir unseren Speed verbessern, aber in anderen waren wir dazu definitiv nicht in der Lage", sagte er. "Ich habe verschiedene Herangehensweisen ausprobiert, aber was immer ich auch versuche, ich verliere immer mehr Zeit."

Nur Platz neun für Östberg, der sich zum Saisonauftakt mehr ausgerechnet hatte. Über Nacht will das Team noch einmal Hand anlegen an seinem Boliden, vielleicht stellt sich ja eine Besserung ein. "Auf Schnee und sauberem Teer haben wir uns stark verbessert", so Östberg. "Aber wir haben noch eine Menge Arbeit vor uns. Es geht jetzt nur noch darum, verschiedene Dinge auszuprobieren und zu schauen, ob sich das Gefühl in den Bereichen, in denen wir Probleme haben, verbessert. Das ist eine lange und schwierige Rallye und den Fakt, dass wir überhaupt noch dabei sind, müssen wir positiv ansehen."