Der Samstagnachmittag brachte auf den ersten Plätzen bei der Rallye Frankreich im Elsass keine Veränderungen: Sebastien Loeb führt nach SS16 mit 29,7 Sekunden Vorsprung auf Jari-Matti Latvala und ist damit weiter auf Meisterschaftskurs. Mikko Hirvonen folgt weitere 24,3 Sekunden hinter dem Finnen. Dahinter ist der Kampf jedoch weiter im vollen Gange: Mads Östberg übernahm den vierten Platz von Dani Sordo, doch der eigentliche Star des Nachmittags war Thierry Neuville.

Jari-Matti Latvala konnte Loeb keine entscheidende Zeit abnehmen, Foto: Sutton
Jari-Matti Latvala konnte Loeb keine entscheidende Zeit abnehmen, Foto: Sutton

Nach der Absage der SS12 gingen die Fahrer mit einer Extraportion Motivation in die 13. Wertungsprüfung, Massif des Grands Crus-Ungersberg 2. Jari-Matti Latvala wagte noch einmal einen Angriff auf Sebastien Loeb und nahm dem Citroen-Piloten drei Sekunden ab. Die Hoffnung währte jedoch nur kurz: Loeb schlug auf der SS14 (Pays d'Ormont 2) zurück und ließ auf der 15. Prüfung (Pays de la Haute Bruche 2) eine weitere Bestzeit folgen, womit er seine Führung schnell wieder auf über 30 Sekunden ausbauen konnte. "Ich hatte eine Menge Untersteuern", kommentierte er seinen Tag kurz angebunden.

Latvala verlor auf SS14 auch Zeit gegen Mikko Hirvonen, drehte aber den Spieß schnell wieder um und hielt den zweiten Citroen erfolgreich auf Distanz. Sein ehemaliger Teamkollege erwischte auf Pays de la Haute Bruche 2 einen Stein und fürchtete, sich den Reifen zerstört zu haben. Zwar stellte sich dies als Irrtum heraus, doch der Angriff auf Latvala war somit zum Scheitern verurteilt. Auf der abschließenden 16. Prüfung, Klevener 2, die diesmal durchgeführt werden konnte, nachdem sie am Vormittag abgesagt werden musste, fuhr der Ford-Pilot noch einmal sechs Zehntel schneller als Loeb und 2,1 Sekunden schneller als Hirvonen. "Ohne den Fehler heute Morgen wäre es ein interessanter Kampf geworden", sagte Latvala.

Husarenritt von Neuville nach Strafe

Thierry Neuville ließ sich auch von einer Zeitstrafe nicht einbremsen., Foto: Citroen
Thierry Neuville ließ sich auch von einer Zeitstrafe nicht einbremsen., Foto: Citroen

Erst auf der vierten Position werden die Abstände wirklich eng. Mads Östberg entriss Dani Sordo auf der 15. Prüfung trotz eines Aha-Moments in einer Spitzkehre den vierten Rang und konnte bis zum Ende des Tages den Vorsprung auf 4,1 Sekunden ausbauen. Hinter dem Spanier folgt mit weiteren 3,9 Sekunden Rückstand Thierry Neuville, der eine beeindruckende Nachmittagsperformance hinlegte. Der zweite Tagesabschnitt begann für den Belgier mit einer herben Enttäuschung, da ihm 20 Strafsekunden aufgebrummt wurden, nachdem er zur SS11 zu spät erschienen war.

Völlig unbeeindruckt legte er jedoch eine außerordentliche Leistung hin und holte auf den vier Prüfungen die verlorene Zeit fast vollständig wieder komplett auf. Mit zwei drittschnellsten Stage-Zeiten fuhr er sich wieder an Sordo heran und auch Östberg ist für ihn noch in Reichweite. Ebenfalls für Aufsehen sorgte Evgeny Novikov, der auf der SS13 die viertschnellste und auf der SS16 gar die zweitschnellste Zeit markierte. Diesen Leistungen steht jedoch ein Dreher auf der 14. Prüfung entgegen, was ihn wiederum Zeit kostete. Der Russe liegt damit 14,2 Sekunden hinter seinem Teamkollegen Ott Tanak.

Stand nach 16 Wertungsprüfungen

1. Sebastien Loeb, Citroen 2:04:33.4 Stunden
2. Jari-Matti Latvala, Ford + 29.7
3. Mikko Hirvonen, Citroen + 54.0
4. Mads Ostberg, Adapta Ford + 1:46.4
5. Dani Sordo, Prodrive Mini + 1:50.5
6. Thierry Neuville, Citroen Junior + 1:54.4
7. Ott Tanak, M-Sport Ford + 2:32.0
8. Evgeny Novikov, M-Sport Ford + 2:46.2
9. Chris Atkinson, Italia Mini + 6:14.9
10. Martin Prokop, Czech Ford + 7:46.7