Der neblige zweite Tag der Rallye Großbritannien begann mit einer Bestzeit von Mads Östberg auf der Crychan 1. Der Norweger verwies den Führenden Jari-Matti Latvala um gerade einmal 0,4 Sekunden auf Rang zwei, mit nur 0,9 Sekunden Abstand folgte Ott Tänak auf Rang drei. Auf der folgenden Prüfung sicherte sich überraschend Sebastien Loeb die Bestzeit, auch wenn er nach wie vor über mangelnden Grip klagte.
Der Franzose konnte auf den Prüfungen am Vormittag den Rückstand auf Petter Solberg nach und nach verringern. Von den 9,2 Sekunden Vorsprung am Ende von Tag eins sind so nur noch 3,9 übrig geblieben. Latvala dagegen konnten seinen Vorsprung nicht zuletzt durch einen deutlichen Sieg auf der letzten Etappe vor dem Mittagsservice auf 22,2 Sekunden ausbauen. Auf der ersten Prüfung des Tages hatte der Finne allerdings ein paar haarige Momente gehabt, auf der zweiten würgte er seinen Motor beinahe an der Startlinie ab.
Wette zwischen Prokop und Al-Attiyah
Verschiebungen im Klassement gab es an Tag zwei der Rallye Großbritannien unter den Top-10 nicht. Stagesieger Östberg belegt nach wie vor Rang vier vor einem weiterhin rätselnden Mikko Hirvonen, der jedoch langsam Licht am Ende des Tunnels sieht. "Wenigstens haben wir jetzt etwas Grip, wenn es trocken ist. Jetzt müssen wir wie Hölle pushen. Ich muss überall ans Limit gehen und noch härter pushen als in Finnland", gab sich der Finne kampfeslustig. Doch gegen Östberg wird er es nicht leicht haben, denn der Norweger gab am Vormittag ordentlich Gas und nahm seine Reifen hart ran. "Ich habe für sie bezahlt, also nutze ich sie auch", scherzte er.
Die Plätze sechs und sieben belegen zum Mittagsservice die beiden M-Sport-Piloten Ott Tänak und Evgeny Novikov vor Thierry Neuville, der auf der ersten Prüfung des Tages mit Schlamm im Auto zu kämpfen hatte. "Wir haben irgendwo ein Loch im Auto, das wir gestern nicht finden konnten. Ich habe viel Matsch auf meine Brillengläser bekommen", berichtete er nach der Crychan 1. Anschließend konnte er das Loch jedoch lokalisieren und hatte zudem auf trockener werdendem Untergrund weniger Probleme.
Die waren auch bei Martin Prokop verschwunden, bei dem am Vortag das Getriebe hakte. "Wir haben jetzt einen sechsten Gang und genießen den hohen Speed", freute sich der Tscheche. Einen Wermutstropfen gab es trotzdem. "Es sieht gut aus, aber nun muss ich wohl Nassers [Al-Attiyah] Abendessen bezahlen, denn wir hatten eine Wette bezüglich dieser Stage...", berichtete er nach der Epynt 1, auf der er die Zehntschnellste Zeit setzte. Prokop rangiert zum Mittag auf Rang zehn hinter Matthew Wilsson.
Nach dem Servicepark geht es um 16:17 Uhr deutscher Zeit auf die zweite Schleife. Zum Abschluss des zweiten Tages steht die nur 3,04 Kilometer lange Celtic Manor auf dem Programm. Insgesamt absolvieren die Piloten heute 95,36 Kilometer.
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