Der Traum vom Doppelsieg für Ford platzte in letzter Minute. Jari-Matti Latvala lag komfortabel in Führung, er musste den Sieg nur noch sicher nach Hause fahren. Doch der Kampf um Platz zwei war alles andere als entschieden. Vor der letzten Prüfung der Rallye Großbritannien trennte Petter Solberg und Sebastien Loeb nur ein Wimpernschlag. Auf der abschließenden Power Stage war Loeb gerade einmal 0,8 Sekunden schneller als Solberg - genug, um den zweiten Platz zu sichern und die Ford-Party an der Spitze zu sprengen. "Es war unglaublich", freute sich der Rekordweltmeister.

Jari-Matti Latvala feierte seinen zweiten Saisonerfolg nach der Rallye Schweden und bestätigte zudem seinen Vorjahressieg bei der Rallye Großbritannien. Ab der dritten Wertungsprüfung an Tag eins hatte der schnelle Finne an der Spitze gelegen und sich einen komfortablen Vorsprung herausgefahren. Seine fehlerfreie Fahrt wird mit 26 Punkten - 25 für den Sieg, einen für Platz drei in der Power Stage - belohnt.

Hirvonen feiert Sieg bei der Power Stage

Einen starken vierten Platz sicherte sich Mads Östberg, obwohl er von Motorproblemen gebeutelt wurde. Nachdem er am Vormittag des letzten Tages von fürchterlichen Geräuschen aus seinem Motor berichtet hatte, gab er nach dem Mittagsservice Entwarnung. In Wirklichkeit dauerten die Probleme an, Östberg wollte lediglich verhindern, dass der hinter ihm platzierte Mikko Hirvonen Morgenluft wittert. "Es war sehr positiv und ich bin sehr zufrieden mit dem Wochenende. Ich habe mir heute große Sorgen um den Motor gemacht. Es war eine große Herausforderung. Der Motor wurde immer langsamer. Wir haben wirklich hart dafür gearbeitet, keine Zeit zu verlieren", erklärte Östberg im Ziel.

Trotz eines mageren fünften Platzes konnte Hirvonen mit dem Sieg auf der Power Stage und damit drei Bonuspunkten die Rallye Großbritannien positiv beschließen. "Ich hatte wirklich damit zu kämpfen, die Pace, den Rhythmus, den Speed und das Selbstvertrauen zu finden. Der heutige Tag war etwas ermutigender. Es ist schön, die Rallye so zu beenden, aber es ist nicht wirklich das Resultat, für das wir hergekommen sind", meinte der Finne.

Platz sechs erbte Evgeny Novikov nach der Aufgabe seines M-Sport-Teamkollegen Ott Tänak. Dieser hatte auf der ersten Prüfung am Nachmittag sein rechtes Vorderrad verloren. Novikov bedauerte das Aus seines Kollegen, freute sich jedoch über die erfolgreiche erste Zusammenarbeit mit Beifahrerin Ilka Minor, die den verletzten Denis Giraudet ersetzte. "Ich denke, es ist ein sehr gutes Ergebnis. Alles hat mit Ilka sehr gut funktioniert", freute sich der Russe.

Platz sieben sicherte sich Thierry Neuville, der sein Ziel, die Rallye fehlerfrei zu beenden, erreichte. Platz acht ergatterte Matthew Wilson bei seinem ersten WRC-Auftritt nach seiner langen Verletzungspause. Martin Prokop kam als Neunter vor Nasser Al-Attiyah ins Ziel, der auf der letzten Prüfung an Chris Atkinson vorbeizog.