Die Großbritannien Rallye leidet unter massivem Teilnehmerschwund. Lediglich 31 Fahrer haben sich für den zehnten Saisonlauf eingeschrieben, hinzukommen noch weitere 44, die an der nationalen Veranstaltung teilnehmen. Damit werden in beiden Serien zusammen weniger Piloten an den Start gehen, als im vergangenen Jahr alleine an der internationalen Veranstaltung teilnahmen.

Im Vorjahr gewann Jari-Matti Latavala in Wales - damals noch im November, Foto: Sutton
Im Vorjahr gewann Jari-Matti Latavala in Wales - damals noch im November, Foto: Sutton

Für Ford-Teamchef Malcolm Wilson liegen die Gründe dafür vor allem in der Wahl des Datums, an dem die Rallye stattfindet. Der Brite forderte daher, dass sein Heimrennen ab dem kommenden Jahr wieder zum traditionellen Termin im November und nicht mehr im September ausgetragen wird. "Man benötigt Kontinuität, Stabilität und etwas, worauf man aufbauen kann und dazu zählt auch der Zeitpunkt", erklärte Wilson und nannte die Finnland Rallye als positives Beispiel.

"Ein Grund dafür, warum Finnland am erfolgreichsten ist, dass man seit vierzig Jahren nach Jyväskylä kommt und das immer zum gleichen Zeitpunkt. Die Rallye GB stellte ursprünglich stets das Ende der Saison im November dar und so muss es wieder werden", führte der Teamchef aus.

Mehr Zuschauer erhofft

Die Vorverlegung der Rallye in diesem Jahr erfolgte auf Initiative der walisischen Regierung, die hoffte, dass ein früherer Herbsttermin besseres Wetter und mehr Zuschauer zur Folge haben würde - Überlegungen, mit denen Wilson nichts anfangen kann. "Es tut mir wirklich weh, daran zu denken, dass das mein Heimrennen ist", bedauerte er. "Es ist das Event, das mich in den Rallyesport gebracht hat."

Bereits als Junge verfolgte der heute 56-Jährige die Läufe in seiner Heimat, an denen damals noch erheblich mehr Piloten teilnahmen. "Als ich zum ersten Mal dort war, gab es 180 Teilnehmer und 30 Reservisten", erinnerte er sich. "Um ehrlich zu sein, macht mich die ganze Situation sehr traurig." Wilsons Hoffnungen auf Besserung beruhen darauf, dass sich die Regierung jener Dinge annimmt, die es seiner Meinung nach zu ändern gilt.