Die Rallye Deutschland findet 2012 das letzte Mal ohne den Polo R WRC statt. Ab 2013 wird Volkswagen mit seinem neuen Rallye-Boliden an den Start gehen und dann vielleicht bald auch in Deutschland ein Kandidat auf den Sieg sein. Test- und Entwicklungsfahrer Carlos Sainz, seinerseits zweifacher WRC-Champion, will aber zunächst den Ball flach halten, wenngleich der aktuelle Stand positiv erscheint. "Man sollte sich mit den Erwartungen zurückhalten", so der Spanier, der mit dem Entwicklungsstand des Boliden zufrieden ist.

Für Sainz ist diese Erfahrung besonders interessant, weil er den Vergleich zwischen den WRCs seiner Zeit und den heutigen hat. Seine Meinung ist klar: "Die neue Generation der WRC-Autos gefällt mir besser, weil die technologischen Entwicklungen das Fahren einfacher machen. Die Autos sind nicht so kompliziert wie früher", schilderte der ehemalige Citroen-Pilot, der alles geben will, um Sebastien Ogier 2013 ein gutes und vielleicht sogar siegfähiges Auto zur Verfügung zu stellen.

Siegfähig war Ogier 2011 in Deutschland, als er - als erster Pilot überhaupt - Sebastien Loeb rund um Trier schlagen konnte. "Ich freue mich sehr auf die ADAC Rallye Deutschland. Der Sieg im letzten Jahr war etwas ganz besonderes für mich, vor allem, da Sebastien Loeb zuvor acht Mal in Folge hier gewann", dachte Ogier zurück. Dieses Jahr wird es mit dem Sieg nichts werden, denn der Franzose startet mit einem Skoda Fabia S2000. Dennoch ist die Vorfreude groß. "Die Wertungsprüfungen sind sehr abwechslungsreich und spektakulär. Sie verlangen uns Fahrern alles ab. Die Krönung ist dann die Super Special "Circus Maximus" mitten in der Trierer Innenstadt - ein einmaliges Erlebnis für jeden Piloten."

Umso einmaliger wäre es, sollte endlich wieder ein deutsches Auto die Krone der WRC gewinnen. Mit dem Einstieg von Volkswagen als Werksteam kein unmögliches Unterfangen. Zudem bieten sich auf diesem Wege vielleicht auch neue Perspektiven für die Zukunft. "Der Einstieg ist eine Bereicherung für die ADAC Rallye Deutschland. Und ein langfristiges Engagement wird sicherlich auch positive Auswirkungen auf den Rallye-Breiten- und Nachwuchssport haben", überlegte ADAC Sportpräsident Hermann Tomczyk.