Die böse Serie von Todesfällen im Rallyesport reißt nicht ab. Diesmal war es jedoch kein Unfall auf einer Wertungsprüfung, sondern der Sturz von einem Baum bei Gartenarbeiten, der Philippe Bugalski zum Verhängnis wurde. Der Franzose ist Rallye-Insidern ein Begriff und war bis zu seinem Tod im Alter von 49 Jahren eng mit Citroen verbunden. Bereits 2003 hatte er sich vom aktiven Rallyesport zurückgezogen, war jedoch weiter in die Entwicklung der Citroen-Rallyefahrzeuge als Testfahrer eingebunden und hat viel zu den Erfolgen von Sebastien Loeb beigetragen.

Unvergessen sind seine Fahrten bei den Rallyes in Spanien und auf Korsika 1999, als er im Citroen Xsara KitCar mit 2l-Saugmotor die versammelte WRC-Konkurrenz mit den damals noch recht jungen World Rallye Cars dermaßen vorführte, dass diese Klasse daraufhin verboten wurde. Citroen entwickelte danach den Xsara WRC, mit dem Bugalski bei der Rallye Deutschland 2001 debütierte, die damals noch nicht zur Weltmeisterschaft zählte. Nach seinem Rücktritt war der Weg frei für die unglaubliche Erfolgsgeschichte von Sebastien Loeb. Bugalski nahm in den letzten Jahren an einigen historischen Rallyes in Frankreich auf einem Audi Quattro teil.

Philippe Bugalski in einem Vorauswagen bei der Rallye Frankreich 2010, Foto: Sutton
Philippe Bugalski in einem Vorauswagen bei der Rallye Frankreich 2010, Foto: Sutton

Teamchef Yves Matton äußerte sich geschockt: "Wir haben jemanden aus unserer Familie verloren und unsere Traurigkeit ist auf demselben Niveau, auf dem Philippe für uns arbeitete: immens. Wir alle im Team kannten ihn und er kannte jeden. Er war stets frohen Mutes und liebte das Leben mehr als jeder andere. Das alles macht seinen plötzlichen Tod noch schockierender, und vor allem anderen sind wir mit unseren Gedanken bei seiner Familie und allen, die ihm nahestanden. Die gesamte Rallye-Community bedauert diesen Verlust."

"Ich bin wirklich bestürzt von dieser tragischen Nachricht", sagte Sebastien Loeb. "Wir haben jemanden verloren, der unglaublich speziell war. Jenseits seiner professionellen Herangehensweise werde ich immer seine menschlichen Werte in Erinnerung behalten. 'Bug' war ein Mensch mit einer großartigen Seele, der sich Zeit für jeden nahm und sich in jedermanns Situation einfühlen konnte. Wir werden ihn alle vermissen."

Die Redaktion von Motorsport-Magazin.com spricht den Angehörigen Bugalskis ihr Beileid aus.