Die ersten Prüfungen der Rallye Finnland sind bestritten und Sebastien Loeb hat die Führung übernommen. Mit einer Bestzeit in SS1 setzte sich der Citroen-Pilot an die Spitze. Hinter ihm sortieren sich die beiden Ford-Werkspiloten Petter Solberg und Jari-Matti Latvala ein. Bei rund 17 Grad und bewölktem Himmel blieb der befürchtete Regen aber bisher aus. Dieser wäre vor allem für die finale Prüfung des Tages, die um 20:50 Uhr finnischer Zeit gestartet wird, ein Problem.

Loeb, der die Rallye bereits 2008 und im vergangenen Jahr gewinnen konnte, weiß um die Schwierigkeiten der finnischen Strecke. Daher ist der Franzose glücklich, einen guten Start hingelegt zu haben. "Natürlich werden die anderen dahinter richtig Druck machen", war sich der achtfache Weltmeister sicher. Er ist aufgrund der unsicheren Wetterprognosen als Zehnter in die Spur gegangen und hat damit die anderen Favoriten im Nacken. "Es ist hier sehr wichtig, mit einem guten Rhythmus zu starten."

Genau dieser fehlte zu Beginn Jari-Matti Latvala, der nach zwei Prüfungen mit 2,3 Sekunden Rückstand auf Platz drei liegt. Der Lokalmatador will nach einer verpatzten ersten Saisonhälfte in Finnland die Kehrtwende schaffen und seinen zweiten Sieg nach 2010 erzielen. Glücklich war er speziell nach Koukunmaa aber nicht. "Plötzlich war er drei Sekunden schneller als ich", verstand der 27-Jährige beim Blick auf Loebs Zeit die Welt nicht mehr.

Solberg glaubt an Finnland-Erfolg

Mikko Hirvonen lässt sich nicht aus der Ruhe bringen, Foto: Citroen
Mikko Hirvonen lässt sich nicht aus der Ruhe bringen, Foto: Citroen

Sein Teamkollege Petter Solberg hingegen setzte in SS2 die schnellste Zeit und liegt damit nur noch 1,5 Sekunden hinter der Spitze. "Ich kann fühlen, dass das ein gutes Wochenende werden wird", zeigte sich der Norweger hoffnungsvoll. Einen Platz einbüßen musste Thierry Neuville, der in der ersten Stage des Tages noch mit der drittschnellsten Zeit überraschte - am meisten sich selbst. "Ich hatte das Gefühl, es ist langsam, aber vielleicht war es gut", war der Belgier etwas verwundert, als er nur 2,1 Sekunden langsamer als Loeb die Linie überquerte.

Erneut gut präsentiert sich auch Portugal-Sieger Mads Östberg. Mit seinem Ford Fiesta rangiert er auf Platz sechs, musste sich auf SS2, Jokimaa, aber vom finnischen Star Mikko Hirvonen überholen lassen. Grund war ein Schaden an seiner Windschutzscheibe, der die Sicht des Norwegers bei tiefstehender Sonne beeinträchtigte. Hirvonens Ziel ist hingegen ist klar: die Heimrallye gewinnen und damit den ersten Triumph gemeinsam mit Citroen feiern. Verunsichert, nur auf Rang fünf zu liegen, ist der 32-Jährige nicht. "Das ist in Ordnung. Ich rechne nicht damit, dass die Rallye auf diesen Prüfungen entschieden wird", bezog sich Hirvonen auf die noch zahlreich anstehenden Kilometer.

Die Top-10 werden von Chris Atkinson, Evgeny Novikov, Ott Tanak und Jari Ketoma komplettiert. Chancen auf gute Platzierungen bestehen aber auch für diese Piloten noch, denn zwischen Platz neun und der Spitze liegen im Moment nur 7,3 Sekunden.