Mit nur 7,2 Sekunden Vorsprung hat Sebastien Loeb den Sieg bei der Rallye Argentinien fast sicher, denn Citroen hat eine Teamorder ausgesprochen, nachdem der achtfache Weltmeister am Vormittag beinahe abgeflogen wäre. Am Sonntag sollen die Positionen nur noch gehalten werden. "Ich habe mit beiden Crews gesprochen und sie haben zugestimmt, dass dies die beste Lösung ist", sagte Teamchef Yves Matton. "Sebastien wäre heute Morgen beinahe von der Strecke gerutscht und wir können es nicht riskieren, einen möglichen Doppelsieg wegzuwerfen."

Es täte ihm leid für Hirvonen nach dem, was schon zuvor in Portugal geschehen sei [Disqualifikation nach der Rallye wegen technischer Ungereimtheiten], so Matton weiter, doch er hoffe, dass der Finne so bald wie möglich ganz oben auf dem Podest stehen könne. Hirvonen kommentierte die Teamorder nicht, sondern ging auf seinen Tag ein: "Wir haben den Tag mit einer guten Pace beendet und sind da, wo wir sein sollten."

Freud und Leid auf Prüfung 9

Die harte Gangart war den Citroen-Offiziellen zu viel, Foto: Sutton
Die harte Gangart war den Citroen-Offiziellen zu viel, Foto: Sutton

Er fuhr mit leiser Kritik fort: "In solchen Situationen kann man es sich nicht leisten, zu sehr vom Gas zu gehen, da man sonst riskiert, ein unfahrbares Auto zu haben. Das Team ist in der bestmöglichen Position, speziell, da der drittplatzierte Fahrer nun beinahe zwei Minuten hinter uns liegt." Ford-Gaststarter Dani Sordo liegt 1:46.9 Minuten hinter Sebastien Loeb zurück.

Dieser beschrieb seinen Tag: "Ich habe heute Morgen sehr hart gepusht, aber Mikko hat zurückgeschlagen. Wir wären auf SS9 beinahe abgeflogen: ein Stein, den ich bei der Besichtigung nicht notiert habe, hat das Fahrzeug ausgehebelt, als wir in die Kurve fuhren. Doch da war ein anderer großer Stein neben der Strecke, der uns vor einem Abflug bewahrt hat. Wir haben einfach Glück gehabt." Am Nachmittag habe er versucht, möglichst wenig Risiken einzugehen.

Das Kräfteverhältnis kommentierte der Rekordweltmeister lakonisch: "Ich bin das Auto auf meine Weise gefahren, Mikko auf seine Weise und wir sind bei mehr oder weniger denselben Zeiten gelandet." Hirvonen äußerte sich mit mehr Enthusiasmus über die schnelle Intiyaco/Golpe de Agua-Prüfung, auf der Loeb seinen Moment hatte: "Meiner Meinung nach ist das die beste Prüfung der Rallye Argentinien, wenn nicht gar die beste in der ganze Weltmeisterschaft!"