Petter Solberg hatte die besten Chancen auf den Sieg in Portugal, doch auf der SS6 waren seine Träume ausgeträumt. Denn der Norweger rutschte von der nassen Strecke und musste die Rallye vorzeitig beenden. "Der dichte Nebel machte die Sicht gleich null", beklagte der Ford-Pilot.

In einer Rechtskurve bremste Solberg wie gewöhnlich, das Auto rutschte aber und blieb in einem Straßengraben stecken. Beim Versuch sich wieder zu befreien, griff seine Kupplung nicht. "Es ist so frustrierend, weil ich nicht einmal richtig Druck gemacht habe. Durchzukommen war mein einziges Ziel und ich hatte das Gefühl, alles unter Kontrolle zu haben, aber manchmal passieren solche Dinge eben dann, wenn du ruhiger machst."

Schwierig war für den Ford-Piloten vor allem, dass er den Fiesta noch nie in derartigen Bedingungen gefahren war. "Ich fühlte mich mit der Geschwindigkeit, die ich hatte, wohl", gestand der Norweger dennoch, der nun versuchen will, unter Rally2 wieder in die Punkte zu fahren und vor allem die Powerstage positiv zu beenden.

Chance vertan

Teamchef Malcolm Wilson schwankte zwischen Wut und Verzweiflung, die grandiose Chance für sein Team einfach weggeworfen zu sehen. "Nach Sebastien Loebs Ausscheiden hatten wir die Möglichkeit, in der Weltmeisterschaft zu unseren Rivalen aufzuschließen, aber wir verschwendeten diese unglaubliche Chance", machte der Teamchef seinen Piloten Vorwürfe. "Die Bedingungen waren tückisch, aber beide Fahrer haben eine Menge Erfahrung."

Besonders verärgert war Wilson darüber, dass die beiden nicht alles riskieren hätten müssen, sondern einfach nur sicher ins Ziel kommen. "Aber jetzt sind wir raus." Trotz der Tatsache, dass besonders Jari-Matti Latvala nun bereits drei der vier ausgetragenen Rallyes verpatzte, steht das Team weiterhin bedingungslos hinter dem Finnen. "Wir wissen, dass sowohl er als auch das Auto die Pace haben und wir müssen sicherstellen, dass bei der nächsten Rallye in Argentinien alles zusammenkommt.