Sebastien Loeb bleibt in Mexiko das Maß der Dinge. Der Rekord-Weltmeister baute seine Führung auf Mikko Hirvonen nach 16 Stages auf 28,7 Sekunden aus. Der Traum vom großen Comeback dürfte sich für Jari-Matti Latvala unterdessen zerschlagen haben. Der Ford-Pilot beschädigte sich bei der 15. Wertungsprüfung seinen Reifen und musste die letzten 25 km der 30 km langen Etappe, Ibarrilla 2, mit einem beschädigten Rad bewältigen. Dabei verlor er fast 50 Sekunden auf den führenden Loeb, der seinen fünften Stage-Sieg an diesem Wochenende feierte.

"Jetzt können wir vergessen, um die ersten beiden Positionen zu kämpfen", resignierte Latvala, der sich nach einer glänzenden Aufholjagd mit vier Etappensiegen zuvor wieder auf den dritten Platz vorgearbeitet hatte. "Auf der Innenseite einer Kurve fuhren wir über einen Stein. Dadurch brach das Rad; zwar nicht der Reifen, aber er verlor Luft. Jetzt müssen wir uns auf den dritten Platz konzentrieren." Nutznießer der neuerlichen Latvala-Pleite war zwischenzeitlich Teamkollege Petter Solberg, der in SS15 die zweitschnellste Zeit fuhr und Rang drei im Gesamtklassement übernahm.

Der nächste Rückschlag für Latvala, Foto: Ford
Der nächste Rückschlag für Latvala, Foto: Ford

Auch Hirvonen hatte mit steinigen Problemen zu kämpfen und war 1,2 Sekunden langsamer als Solberg. "Ich glaube, dass wir ein kleines Loch am vorderen rechten Reifen hatten", sagte der Citroen-Pilot. "Ich traf kurz vor dem Ende einen Stein ziemlich hart und das Auto ließ sich nicht mehr so gut steuern." Ein ähnliches Lied konnte Ott Tanak singen, der auf der 15. Wertungsetappe aufgrund eines Reifenschadens ganze 54 Sekunden einbüßte.

Bei der 16. Stage, Otates 2, eroberte Latvala den dritten Platz mit seinem fünften Etappensieg wieder zurück, als er Solberg 15 Sekunden abnahm. Loeb brauchte zwar 5,4 Sekunden länger als Latvala für die knapp 42 km lange Passage, baute aber gleichzeitig seinen Vorsprung auf Hirvonen um weitere sieben Sekunden aus. Nach 16 Prüfungen macht sich der Franzose mit nun 28,7 Sekunden Vorsprung auf P2 langsam aus dem Staub. Latvalas Rückstand auf das Citroen-Duo beträgt am Samstagnachmittag schon ganze 2:09 Minuten.

Hirvonen ließ sich von der Differenz zu seinem Teamkollegen an der Spitze jedoch nicht aus der Bahn werfen. "Die Fahrt war okay, keine Panik", meinte er. "Ich fuhr vorsichtig, um keine Fehler zu machen. Am Ende war es etwas rutschig." Auch Loeb wollte sich keinen Fehler leisten: "Da waren viele große Steine auf der Strecke und am Ende versuchte ich vor allem, diese nicht zu treffen." Bitter lief es für Chris Atkinson. Der WRC-Rückkehrer krachte nach der Zieleinfahrt in eine Kurve und musste seinen Monster-Ford abstellen. Noch ist unklar, ob er die Rallye fortsetzen kann.

Nach der 16. Stage ging es für den WRC-Tross wieder in den Service Park - auch, um die Wunden der beiden herausfordernden Etappen zu verarzten. Später stehen noch rund 40 Wertungskilometer auf dem Plan, nachdem die vierte Special Stage abgesagt wurde.

Die Top-10 nach 16 Stages

1. Sebastien Loeb
2. Mikko Hirvonen, +28.7
3 Jari-Matti-Latvala, +2.09.8
4. Mads Östberg, +2:22.1
5. Petter Solberg, +2:35.0
6. Ott Tanak, +4:05.4
7. Evgeny Novikov, +4:17.6
8. Nasser Al-Attiyah, +5:39.9
9. Chris Atkinson, +5:42.9
10. Armindo Araujo, +9:04.4