Sebastien Loeb konnte am dritten Tag der Rallye Großbritannien seine Führung gegenüber Jari-Matti Latvala wieder ausbauen und liegt nun mit einer Gesamtzeit von 2:00:30.8 Stunden 7,3 Sekunden vor dem Ford-Piloten. Auf dem dritten Rang hält sich hartnäckig Mads Östberg.

Schon am Freitag machte Loeb deutlich, wenn die WM entschieden sei, werde er nochmals Vollgas geben und versuchen, den vierten Wales-Sieg in Folge zu feiern. Das untermauerte er mit zwei Bestzeiten am Vormittag. "Er war am Anfang so schnell", wunderte sich Loeb über Latvalas Zeitverlust in SS12. "Ich wusste nicht, ob er einen Fehler gemacht hat oder ich meinen Rhythmus geändert habe. Ich habe härter und härter gepusht."

Latvala von der Strecke abgekommen

Tatsächlich war Latvala in dieser Prüfung nicht fehlerfrei. "Es war ein recht schlammiger Bereich, ich dachte es wäre kein Matsch mehr und bin härter gefahren", so der Finne, der aber schnell merkte, dass diese Entscheidung falsch war. "Dann bin ich in einer 90 links geradeaus und bin eine Zufahrtsstraße hinunter." Zu allem Überfluss würgte der Ford-Pilot vor der Weiterfahrt auch noch den Motor seines Fiesta RS ab. Dennoch gelang ihm in SS13 eine Bestzeit, um sich wieder etwas näher an Loeb heranzuschieben.

Mads Östberg muss sein Nervenkostüm in den Griff bekommen, Foto: Sutton
Mads Östberg muss sein Nervenkostüm in den Griff bekommen, Foto: Sutton

Östberg kämpft mit ähnlichen Problemen, denn er will – nach Schweden zum Saisonauftakt – wieder auf das Treppchen steigen. Doch genau das macht ihm Kopfzerbrechen. "Die Art und Weise, wie ich es angehe, ist nicht sicher", gab der 24-jährige Stobart-Pilot zu. "Ich finde keinen Rhythmus. Ich muss runterkommen, denn ich bin ein bisschen gestresst."

Petter Solberg, der lange mit seinem Landsmann um den Podestplatz kämpfte, fiel am Vormittag weit zurück. Aufgrund eines gerissenen Benzinschlauchs verpasste er den Start der zwölften Prüfung und verlor mehr als sechzehn Minuten auf die Spitze. Dadurch konnte sein zwei Jahre älter Bruder Henning auf diesen Platz vorrücken und liegt nun im Sandwich seiner Teamkollegen Östberg und Matthew Wilson.

Meeke muss mit Mini kämpfen

S-WRC-Pilot Ott Tanak, der ebenfalls für Stobart fahren durfte, lag bis zur 13. Stage auf der fünften Position, doch dann musste er stehenbleiben und verlor drei Plätze. "Ich nahm gerade einige Korrekturen am Aufschrieb vor und verpasste eine verschärfte Stelle, kam von der Straße ab und habe einen Wall berührt", schilderte der Este seinen Zeitverlust. "Der Kühler war blockiert und der Motor überhitze ein bisschen, daher mussten wir stoppen und es ein wenig säubern."

Kris Meeke befindet sich durch dieses Pech von Tanak auf seinem angestrebten fünften Platz. Doch einen problemfreien Tag erlebte auch der Ire nicht, der immer noch mit seinem Mini zu kämpfen hat. Denn dieser verfügt derzeit über keinen Turbo und die Gangschaltung arbeitet nur mit Unterbrechungen. Doch trotz dieser Schwierigkeiten konnte er seinen Zeitverlust von mehr als 40 Sekunden nicht nachvollziehen. "Ich bin von der Zeit überrascht, denn ich war seit dem Start mit meinem Fuß voll auf dem Gas", erklärte der Ire, der nun mit seinem Team versuchen muss, den Wagen für den Nachmittag wieder zu reparieren.

Ergebnisse Halbzeit Tag drei:

1. Sebastien Loeb, Citroen 2:00:30.8
2. Jari-Matti Latvala, Ford +7,3
3. Mads Östberg, Ford +1:51,0
4. Henning Solberg, Ford +4:06,1
5. Matthew Wilson, Ford +5:16,6
6. Kris Meeke, Mini +5:21,21
7. Dennis Kuipers, Ford +6:14,1
8. Ott Tanak, Ford +6:17,2
9. Evgeny Novikov, Ford +7:13,2
10. Ken Block, Ford +10:11,1