Die Rallye Frankreich steht vor der Tür und das Stobart-M-Sport-Team wird wieder in altbekannter Besetzung auflaufen. Der bestplatzierte Pilot des Teams, Mads Östberg, musste die Rallye Australien aus Geldmangel auslassen, wird aber in Frankreich und Spanien starten. Ob er allerdings auch in England fahren kann, steht noch aus. "Wir haben in Bezug darauf, nach Wales zu gehen, noch eine Menge Arbeit zu erledigen", erklärte der Norweger in Bezug auf seine Sponsoren. "Aber wir werden niemals aufgeben und wenn die Zeit kommt, werden wir sehen, ob es möglich ist."

Mads Östberg möchte Erfahrungen sammeln und seinen Fiesta nicht zerstören, Foto: Stobart
Mads Östberg möchte Erfahrungen sammeln und seinen Fiesta nicht zerstören, Foto: Stobart

Nun will er sich auf die Rallye Frankreich konzentrieren. "Ich hoffe auf schönes Wetter und saubere Straßen, denn ich denke, wenn die Bedingungen passen, sind die Wertungsprüfungen fantastisch", zeigte Östberg auf, der seinen Kopf so schnell wie möglich auf Asphalt umstellen möchte, um in der kommenden Woche so schnell wie möglich zu sein.

Doch purer Angriff soll es auch nicht werden. "Für dieses Event könnte es sein, dass ich meine Taktik geringfügig ändern muss, um Punkte zu sammeln", zeigte der 23-Jähirge auf, für den es am wichtigsten ist Erfahrungen zu sammeln und die Rallye zu beenden. Denn das ist ihm in Deutschland nicht gelungen, nachdem er seinen Fiesta beschädigte, was wieder zusätzlich finanzielle Löcher aufriss.

Wilson erwartet knifflige Rallye

Matthew Wilson, der in Australien sein bestes WRC-Ergebnis einstellte, will sich nicht auf seinem Lorbeeren ausruhen. "Ich bereite mich auf etwas vor, war eine schwierige Rallye werden könnte, denn die Veranstaltung war letztes Jahr sehr, sehr knifflig", gab Wilson ehrlich zu, der bei den dreckigen Strecken eher an eine Schotter-Rallye denkt. "Ich fühle mich deutlich sicherer beim Fahren auf Asphalt – wir hatten in Deutschland einen guten Kampf und einige der Prüfungen im Elsass sind dem Event in Trier sehr ähnlich, daher zahlt sich das hoffentlich aus, wenn wir nach Frankreich gehen."

Das WRC-Urgestein Henning Solberg kämpft mit ganz anderen Problemen. "Es fühlt sich immer noch merkwürdig an, zur französischen Runde der WRC zu gehen und nicht auf Korsika zu sein", verriet der Norweger, der aber anhand der Zuschauermengen die Veränderung gut empfindet. Auch er macht sich Gedanken um das vermutlich sehr kühle Wetter. "Ich denke, das richtige Setup zu finden, könnte der schwierigste Faktor werden, aber unser Ziel ist es, den Shakedown zu nutzen, um ein gutes Gefühl vor dem Start der Rallye zu bekommen."

Novikov: Schnell und dennoch im Ziel

Der vierte Stobart-Pilot Evgeny Nocikov wird 2011 das erste Mal auf Asphalt unterwegs sein. Denn in Deutschland bekam Aaron Burkart das Cockpit des Russen. "Sicherlich wird es eine große Herausforderung werden", erkannte auch der 21-Jährige. "Ich habe nicht so viel Erfahrung damit auf diesem Untergrund zu fahren, aber ich werde die Rallye starten und dann werden wir sehen, was passiert."

Am vergangenen Montag absolvierte er nochmals Testfahrten mit dem Fiesta auf Teer, um sich besser einzufinden. Nach zahlreichen Fehlern in Australien hat Novikov aber bescheidene Ziele. "Ich möchte ohne Probleme fahren, um ins Ziel zu kommen", zeigte der Russe auf, der zugab, immer noch an Down Under zu denken. "Aber ich muss daran arbeiten zu Ende zu fahren und ich versuche immer schnell zu sein, denn wenn du langsam bist, kannst du keine Erfahrung gewinnen."