Die Rallye Frankreich, die von 29. September bis zum 02. Oktober steigen wird, ist das zweite Event der Saison 2011, das auf Asphalt ausgetragen wird. Dabei gibt es drei ganz große Fragen. Zum einen muss sich zeigen, ob Australien eine Eintagsfliege war, oder ob Ford auch unter normalen Bedingungen - und vor allem auf Asphalt - um den Sieg kämpfen kann.

2010 war Jari-Matti Latvala der bestplatzierte Ford-Pilot - auf Rang vier, Foto: Sutton
2010 war Jari-Matti Latvala der bestplatzierte Ford-Pilot - auf Rang vier, Foto: Sutton

Weiterhin wird sich zeigen, ob Sebastien Loeb seinen großen Fehler und den damit verbundenen Überschlag Down Under schon komplett aus seinem Hinterkopf verdrängt hat, oder ob ihm erneut Fehler unterlaufen. Die wohl spannendste Frage aber ist, ob es Sebastien Ogier, wie bereits in Deutschland, gelingt, den Asphalt-Dominator Loeb herauszufordern und auf seinem Heimatboden vielleicht sogar zu schlagen.

Nachdem viele Jahre die Insel Korsika die Heimat der Rallye Frankreich war, zog man 2010 ins Elsass um. Hier ist Loeb geboren und aufgewachsen, was ihm, neben der guten Kenntnisse der Straßen, eine große Unterstützung der Fans garantiert. Der Servicepark wird in Straßburg sein. Von dort aus bestreiten die Teams 23 Wertungsprüfungen und legen an den drei Tagen insgesamt 1296,08 Kilometer zurück.

Die meisten Prüfungen werden auf Asphalt gefahren, wobei die Herausforderung in den unterschiedlichen Beschaffenheiten des Teers zu suchen ist. Die einzelnen Stages sind zwischen Weinbergen, im Wald oder auf freier Fläche stationiert. Einzelne Passagen verfügen über einen Schotter-Untergrund. Zudem gibt es einen Mix aus schnellen Passagen und sehr engen und winkeligen Bereichen. Eine weitere trickreiche Angelegenheit stellt auch das Wetter dar. Denn zwischen strahlendem Sonnenschein und sintflutartigen Regenschauern ist im französischen Herbst alles möglich.

Sebastien Loeb feierte 2010 in Frankreich seinen siebten WM-Titel, Foto: Sutton
Sebastien Loeb feierte 2010 in Frankreich seinen siebten WM-Titel, Foto: Sutton

Insgesamt absolvieren die Piloten 348,13 gewertete Kilometer. Die Prüfungen schwanken dabei zwischen 4200 Metern und 36 Kilometern. Die kürzeste Strecke bildet die Power-Stage. Sie wird in Haguenau gefahren, was die Heimatstadt von Loeb ist. Hier konnte er 2010 den Sieg der Rallye und damit seinen siebten Titel feiern.

Allgemein dürfte es sehr schwer werden, den Lokalmatador in seiner Heimat zu schlagen. Denn ob auf der neuen Route 2010, oder noch auf Korsika: Loeb gewann seine Heimrallye seit 2005 durchgängig. "Natürlich ist das eines der Highlights für mich. Wir haben einige sehr schöne Erinnerungen aus dem letzten Jahr und ich hoffe, wir können wieder ein gutes Resultat einfahren", freute sich der Citroen-Pilot auf das Elsass. Dennoch hat er nicht vergessen, dass er dieses Jahr in Deutschland erstmals seit 2002 geschlagen wurde. "Aber man weiß nie, denn Deutschland war auch eine meiner besten Rallyes und ich konnte in diesem Jahr dort nicht gewinnen. Aber wir werden in Frankreich unser Bestes versuchen."