Jari-Matti Latvala ist seit Jahren in der WRC unterwegs und wurde 2010 sogar Vize-Weltmeister hinter Sebastien Loeb. Im Moment fährt er seine vierte Saison als Werks-Pilot bei Ford. Doch dabei muss es für den Finnen nicht bleiben. "Ich habe den Rallye-Sport immer genossen und wollte immer genau das machen, aber es wäre auch schön, eines Tages ein Formel-1-Auto zu fahren. Ich würde es gern versuchen", überraschte der 26-Jährige im Interview mit Motorsport-Magazin.com.

Immerhin gab es große finnische Namen in der Formel 1, wie Mika Häkkinen oder Kimi Räikkönen, der genau die andere Richtung gewählt hat. Der Formel-1-Weltmeister suchte nach seiner aktiven Zeit in der Königsklasse eine neue Herausforderung und fand sie in der Rallye-Weltmeisterschaft. Mittlerweile gelingen ihm Ergebnisse in den Top-10 und er konnte 2010 bei der Power Stage in Deutschland seinen ersten Stage-Sieg feiern.

Zukunft mit Ford wahrscheinlich

Latvala ist sich aber nicht sicher, ob er bei einem Umstieg in die Formel 1 ähnlich erfolgreich wäre, wie in der WRC. "Das ist schwer zu sagen. Es ist so unterschiedlich. Es benötigt Zeit, um daran zu arbeiten, aber es wäre schön zu sehen, wo ich landen könnte", träumte der 26-Jährige. Da diese Gedanken im Moment aber mehr Träumerei sind, möchte er sich voll auf die WRC konzentrieren und bei Ford bleiben.

Jari-Matti Latvala mit seinem Co-Piloten Miikka Anttila(l) und Teamchef Malcolm Wilson, Foto: Ford
Jari-Matti Latvala mit seinem Co-Piloten Miikka Anttila(l) und Teamchef Malcolm Wilson, Foto: Ford

Doch dafür muss M-Sport-Chef, Malcolm Wilson, erst den neuen Vertrag mit Ford aushandeln. Dies sollte eigentlich bereits bei der Rallye Finnland unter Dach in Fach gebracht werden, was nicht zustande kam. "Ich habe immer ein gutes Gefühl mit dem Team gehabt. Malcolm erwartet den Vertragsabschluss mit Ford und wenn das hoffentlich zustande kommt, werde ich nächstes Jahr mit Ford bestreiten", legte sich Latvala fest.

Konkurrenzfähigkeit entscheidet

Dennoch ist er grundsätzlich nicht abgeneigt, sich in Zukunft vielleicht auch in einem anderen Team zu beweisen. "Ich könnte mir grundsätzlich vorstellen, es in einem anderen Team zu versuchen", verriet Latvala. Da der ehemalige Stobart-Pilot aber immer noch das Ziel verfolgt eines Tages Weltmeister zu werden, gibt es für ihn eine unumgängliche Bedingung: "Das Entscheidende ist, dass das Auto konkurrenzfähig sein muss."

Im Zweifelsfall gibt es dann aber sogar noch einen Plan B. Wie es bereits andere WRC-Piloten vormachten, könnte sich auch Latvala vorstellen, eines Tages bei der Rallye Dakar an den Start zu gehen. "Es ist definitiv eine Option", verriet der Finne, wenngleich er den Zeitpunkt für derartige Experimente noch weit in die Zukunft schob. "Aber ich bin erst 26 Jahre alt und habe hoffentlich noch einige Jahre in der WRC vor mir, denn das ist es, wo ich sein will."