Die Rallye Australien, die vom 8. bis zum 11. September stattfindet, wird, nach dem ersten Ausflug auf Asphalt, wieder auf Schotter ausgetragen. Nach nunmehr acht Siegen hintereinander, möchte Citroen auch Nummer neun hinzufügen. Doch nachdem Sebastien Ogier, trotz der vorher von Citroen bestimmten Teamorder, Sebastien Loeb die erste Niederlage in Deutschland beibringen konnte, ist die Stimmung im französischen Lager angespannt. Diese Situation verspricht Spannung über die Tage an den Stränden Australiens.

Die Strecken selbst führen durch die wunderschöne Landschaft des Fünften Kontinents. Während bis einschließlich 2006 rund um Perth gefahren wurde, ist der Rallye-Tross seit der letzten Veranstaltung einmal quer durch das Land an die Ostküste gewandert. Nun ist der Service Park auf halben Wege zwischen Sydney und Brisbane angesiedelt.

Die Piloten sind im australischen Regenwald unterwegs, Foto: Sutton
Die Piloten sind im australischen Regenwald unterwegs, Foto: Sutton

Mit dem Umzug ist auch das charakteristische, rote Geröll Geschichte, das den Fahrern ein Gefühl wie auf Murmeln bot. Stattdessen ist der Streckenbelag kompakter und dadurch schneller. Auch die Michelin-Reifen werden bei Geschwindigkeiten, die beinahe an die schnellste Rallye des Jahres in Finnland heranreichen, auf eine erneut harte Probe gestellt.

Wie bereits in Argentinien, werden wieder einige Passagen der eigentlichen Schotter-Rallye auf Asphalt gefahren. Dies sind allerdings keine langen Kilometer durch Berge und Schluchten, sondern Super-Special-Stages, die auf dem Gelände des Coffs Harbour Flughafens ausgetragen werden. Ähnlich wie bereits in Griechenland, finden sie bei Nacht statt und bieten dadurch eine deutlich schlechtere Sicht auf die richtige Linie.

Ein weiterer Risikofaktor könnte das Wetter sein. Denn in Australien herrscht aktuell Winter, was unvorhersehbare Schauer wahrscheinlich macht. Zudem fällt über dem Regenwald Gondwana, in welchem auch einige Prüfungen gefahren werden, beinahe die doppelte Menge Regen pro Quadratmeter, als durchschnittlich in Deutschland. Darauf muss gesondert bei der Abstimmung des Wagens geachtet werden.

Sebastien Loeb konnte sich 2009 nur kurzzeitig über seinen zweiten Sieg in Australien freuen, Foto: Sutton
Sebastien Loeb konnte sich 2009 nur kurzzeitig über seinen zweiten Sieg in Australien freuen, Foto: Sutton

Die letzten beiden Veranstaltungen im Jahr 2006 und '09 konnten von Ford-Werkspilot Mikko Hirvonen gewonnen werden. Citroen hat mit der neuen Generation der WRC's allerdings alle Schotter-Veranstaltungen der Saison gewonnen und muss klar zu den Favoriten gezählt werden. Zudem darf man nicht vergessen, dass Sebastien Loeb 2009 als Sieger die Linie in Down Under überquerte. Doch sowohl sein Citroen, als auch die Wagen von Dani Sordo und Sebastien Ogier, erhielten eine Strafe von einer Minute, wegen der Verwendung eines nicht homologierten Stabilisators. Das kostete nicht nur Loeb den Sieg, sondern auch Ogier seinen vierten Platz gegen den zweiten Ford-Werkspiloten Jari-Matti Latvala.