Jari-Matti Latvala erreichte bei seiner Heimrallye in Finnland den zweiten Platz. Doch das war nichts, was ihn wirklich glücklich gemacht hätte. Denn der 26-Jährige war bei seiner 100. Rallye mit den Ziel angetreten, sich und den Fans ein besonderes Geschenk zu machen: den Sieg. Doch dafür war die Rallye am Ende zu kurz.

"Ich habe die ganze Zeit zur Spitze aufgeholt, aber mir gingen die Kilometer aus", erkannte Latvala. "Nur zwei Stages mehr und es wäre genug gewesen." Doch er machte sich auch selbst Vorwürfe. So sei er am Morgen sehr schlecht gefahren und konnte es sich nicht erklären. "Ich habe letztlich gemerkt, dass ich eine Veränderung am Differential vornehmen muss und als ich das machte, kam alles zusammen. Unglücklicherweise war das zu spät."

Nicht der erwartete Vorteil

Am Freitag sah er sich noch in einer sehr guten Position die Rallye zu gewinnen, da er taktisch fuhr, um als Dritter auf die staubigen Straßen zu gehen. Doch diese Taktik schlug zurück. "Die Feuchtigkeit war heute Nacht zu hoch, sodass die Straßen nass waren", zeigte Latvala auf. Das bedeutete, dass die Feuchtigkeit den losen Schotter band und der Nachteil der schlechten Bedingungen eher die hinteren Wagen ereilte. "Unsere Startposition war nicht der erwartete Vorteil", erkannte der Ford-Werkspilot. "Es stellte sich heraus, dass es das beste war, Erster in der Reihenfolge zu sein, weil das die Position war, die die beste Traktion bot."

Mikko Hirvonen beschädigte bereits am ersten Tag der Rallye seinen Wagen, Foto: Sutton
Mikko Hirvonen beschädigte bereits am ersten Tag der Rallye seinen Wagen, Foto: Sutton

In 22 zu absolvierenden Wertungsprüfungen erreichte das Ford-Team insgesamt 15 Siege. Wobei die meisten, nämlich 13, an den Zweitplatzierten in der Weltmeisterschaft, Mikko Hirvonen, gingen. Doch dabei half ihm auch sein anfängliches Pech. Bereits am Donnerstag kollidierte der Finne mit einem Baum und fiel auf Platz 36 zurück, was in den Folgetagen eine bessere Startposition bedeutete.

Doch sein letztendlich vierter Platz konnte ihn nicht trösten. "Ich bin enttäuscht nicht gewonnen zu haben", gab der 30-Jährige zu. "Mein Kampf zurück war gut und ich hatte das gesamte Wochenende einen großartigen Speed, was es umso mehr zu einer Schande macht, dass ich nicht in der Lage war, um den Sieg zu kämpfen." Dennoch bedankte er sich bei seinen Fans, die ihn großartig unterstützt und ihm die Tage zu einem Vergnügen gemacht haben.

Sieg war Pflicht

Teamchef Malcolm Wilson, der 2010 noch mit feuchten Augen durch den Service-Park lief, als Latvala seinen ersten Heimsieg feierte, war nicht minder traurig. "Ich weiß, die Enttäuschung ist bei den Fahren noch umso größer", so der Brite. Zwar habe Latvala einen guten Job gemacht, wenngleich er nie wirklich entspannt war, und Hirvonen hätte sich super zurückgekämpft, aber das war kein Trost: "Das ist eine Rallye, die wir hätten gewinnen sollen."