Der zweite Auftritt der neuen WRC in Mexiko war ein Hin und Her der Führenden. Schnell kristallisierte sich heraus, dass der Sieg nur über Citroen gehen konnte. Das französische Team konnte mit Ausnahme von Derramadero 2, Comanjilla und der Power Stage, die die Ford-Werkspiloten Jari-Matti Latvala und Mikko Hirvonen gewannen, 19 der 22 Prüfungen für sich entscheiden.

Siegtraum für Ogier geplatzt

Wollte Ogier zuviel?, Foto: Red Bull/GEPA
Wollte Ogier zuviel?, Foto: Red Bull/GEPA

Nach einer Zeitstrafe von 50 Sekunden die sich Loeb am Nachmittag der zweiten Etappe eingefangen hatte, übernahm Ogier wieder die Führung. Nur von 10,5 Sekunden getrennt versprach es ein heiß umkämpftes Finish zwischen den beiden Franzosen zu geben. Doch schon in der ersten Prüfung des Sonntags verlor Ogier die Kontrolle über seinen DS3 WRC und beschädigte ihn schwer. Eine Weiterfahrt war damit unmöglich und er musste kampflos zusehen, wie ihn Teamkollege Loeb überholte. "Ich war nicht erfreut Ogier dort zu sehen", erklärte Loeb, als er Guanajuatito als Schnellster beendet hatte. "Es ist nicht schön zwischen Teamkollegen so Gas zu geben. Aber ich kämpfe um die Weltmeisterschaft, deswegen muss ich pushen."

Dennoch sah man nach seinem fünften Mexikosieg in Folge einen gelösten Loeb. "Das war ein sehr hartes Wochenende und bis heute ein wahnsinniger Kampf mit Ogier", sagte der siebenmalige Weltmeister nach seinem dritten Platz in der Power-Stage. "Er hat wirklich sehr Gas gegeben. Ich denke wir haben ein nahezu perfektes Wochenende hingelegt. Einige kleine Probleme aber für ein neues Auto nicht zu viele."

Auftakt nach Maß

Schon am ersten Tag der Rallye Mexiko konnte Petter Solberg, vor Markenkollegen Sebastien Loeb und Sebastien Ogier, die Zuschauerprüfung Guanajuato Street Stage gewinnen. Der Freitag gehörte allerdings den beiden Franzosen. Abwechselnd stahlen sie sich die schnellsten Zeiten und lösten sich an der Spitze der Gesamtwertung ab. Die Citroen-Piloten profitierten hier von ihren besseren Startpositionen. Nach dem Ergebnis der Rallye Schweden, dürfte Ogier als Vierter und Loeb sogar erst als Sechster starten.

Mit dem Leid des Schotters hatten vor allem die Ford-Piloten Hirvonen und Latvala zu kämpfen, die in Schweden Rang eins und drei belegten. So war es ihre Aufgabe die Straßen von losen Steinen zu befreien. Das kostete viel Zeit, weshalb sich die beiden Finnen am Ende das ersten Tages nur auf den Rängen 3 und 4 wiederfanden. Vor allem Latvala hatte mit wiederkehrenden Reifenschäden und Problemen mit der Gangschaltung zu kämpfen. Allerdings konnten der Fiesta auch an Tag 2 keine große Leistungssteigerung hervorrufen, weshalb sich die Werkspiloten für die Plätze 2 und 3 bei Ogier bedanken können. "Es ist so bitter für Ogier, er ist so gut gefahren", zeigte Latvala Mitleid für seinen Konkurrenten.

Petter Solberg platzierte sich nach seinem Elektronik-Defekt am Freitagnachmittag noch auf Rang 4, durch die Siege in SS12, 13, 15 und 16, wobei er von seiner guten Ausgangsposition als 13. profitierte. Er machte keinen Heel daraus, dass er versuchen würde die Power Stage für sich zu entscheiden. "Ich hoffe die drei Punkte zu bekommen", sagte er nach Ende seiner Fahrt. "Die Leute haben gesagt es ist zu hoch gegriffen als ich sagte, ich wolle 5. werden. Nun sind wir am Ende 4., was gut ist", erklärte der Norweger stolz, der letztlich 2 Punkte aus der Power-Stage mitnahm.

Block vom Pech verfolgt, Foto: Sutton
Block vom Pech verfolgt, Foto: Sutton

Serie aus Platten, Pech und Pannen

Für den Monster-Piloten Ken Block schien das gesamte Wochende wie verhext zu sein. Nach seiner Zeitstrafe von 10 Minuten am Donnerstag, wegen der verpassten Zuschauerprüfung Guanajuato Street Stage, kamen noch ein heftiger Dreher, eine 40 Sekunden-Strafe und schließlich eine gebrochene Radaufhängung in SS16 hinzu. Dennoch startete der Fordpilot in die dritte Etappe, was aber nicht belohnt wurde. Denn schon in SS21 blieb er erneut liegen. Doch Block nahm es gelassen. "Ich hatte das selbe Elekrtronik-Problem und blieb eine Weile in SS21 stehen. Dann ging es wieder und waren bereit für die Prüfung. Es hat Spaß gemacht", nahm der Amerikaner sein Pech gelassen.

Anders seine Markenkollegen Dennis Kuipers aus dem Ferm-Team und Matthew Wilson von M-Sport Stobart, die die Rallye Mexiko nach Unfallen und Defekten am Samstag beendeten.

SWRC-Sieg an Ford

Den Sieg in der SWRC-Wertung konnte Nasser Al-Attiyah mit einem Vorsprung von Sekunden auf Martin Prokop einfahren. "Fantastisch! Es war ein hartes Wochenende, aber ich bin so glücklich", zeigte sich der Brawa-Ford-Pilot nach der Powerstage stolz. "Ich hoffe wir können so weitermachen."

Gesamtergebnis Rallye Mexiko:

1. Sebastien Loeb, Citroen 3:53:17.0
2. Mikko Hirvonen, Ford +1:38.4
3. Jari-Matti Latvala, Ford +2:23.9
4. Petter Solberg, Solberg Citroen +7:18.4
5. Mads Östberg, Stobart Ford +8:43.5
6. Henning Solberg, Stobart Ford +9:50.0
7. Nassar Al-Attiyah, Brawa Ford +13:21.5
8. Martin Prokop, Czech Ford +13:35.0
9. Juno Hänninen, Red Bull Skoda +14:48.7
10. FedericoVillagra, Munich´s Ford +48:17.2

Ergebnisse der Power-Stage:

1. Mikko Hirvonen, Ford 4:40.4
2. Petter Solberg, Solberg Citroen +2,1
3. Sebastien Loeb, Citroen +2,1
4. Jari-Matti Latvala, Ford +2,5
5. Mads Östberg, Stobart Ford +7,9