Sébastien Loeb führt die Rallye Spanien auch nach dem zweiten Tag weiter an. Bereits auf der ersten Wertungsprüfung verdoppelte er mit einer Bestzeit seinen Vorsprung auf Sébastien Ogier auf 8,2 Sekunden. Richtig komfortabel gestaltete sich seine Führung dann nach der zweiten Etappe, als Ogier eine Anweisung seines Beifahrers falsch verstand und zu schnell in eine Linkskurve einbog. In der Folge schlug er mit der rechten Heckseite seines C4 so heftig an die Leitplanke, dass er die Fahrt erst nach fünfzehn Minuten fortsetzen konnte.
Sébastien Loeb ließ es sich trotz nun deutlicher 42,7 Sekunden Vorsprung auf Petter Solberg derweil nicht nehmen, auch auf den nächsten beiden Prüfungen die Bestzeit zu erzielen. Damit blieb er am Vormittag ungeschlagen, wobei sein Vorsprung auf 46,2 Sekunden wuchs. Am Nachmittag steckte er dann aber etwas zurück, so lag er im Tagesziel schließlich 44,4 Sekunden vor Solberg.
Noch einmal schneller als der Norweger war allerdings Daniel Sordo unterwegs. Nach seinem enttäuschenden Start gestern, ging der Spanier bereits auf der zweiten Tagesprüfung virtuell in den Zeitenlisten an Mikko Hirvonen vorbei. Auf der ersten Nachmittags- etappe kam es dann zu einer direkten Begegnung, als der zu diesem Zeitpunkt durch ein Problem am Turbolader eingebremste Hirvonen den heraneilenden Sordo zunächst übersah, wodurch dieser einige Sekunden verlor. Nach dem Etappenende entschuldigte sich der Finne aber fair.
Doch auch die verlorenen Sekunden konnten Sordo nicht stoppen, so ging er bereits auf der folgenden Etappe an Jari-Matti Latvala vorbei. Gleichzeitig verkürzte er seinen Rückstand auf Solberg auf 13,9 Sekunden. Damit war seine Aufholjagd dann allerdings vorerst beendet, denn Solberg konterte mit einer Bestzeit auf der finalen Prüfung und vergrößerte seinen Vorsprung wieder auf 16,9 Sekunden.
Jari-Matti Latvala blieb somit nur Rang vier. Der Finne war am Nachmittag insgesamt zufriedener mit seinen Focus, nachdem er im Mittagsservice auf weichere Federn gewechselt war. Zudem räumte er eine falsche Dämpfereinstellung am Morgen ein. Schlussendlich erreichte er das Tagesziel 10,1 Sekunden hinter Sordo.
Mikko Hirvonens kämpfte auf der ersten Etappe mit etwas zu hohen Reifentemperaturen, seine eigentlich Zeit verlor er aber auf der ersten Nachmittagsprüfung, als er mit einem Problem am Turbolader mehr als vier Minuten einbüßte. Allerdings gelang es ihm noch vor der nächsten Etappe eine Leitung wiederzuverbinden und das Problem somit zu lösen. Da die Reparatur allerdings zu lange dauerte und er mit drei Minuten Verspätung zur nächsten Prüfung kam, erhielt er eine 30-sekündige Strafzeit.
Damit rückte Matthew Wilson bis auf 15,8 Sekunden an Hirvonen heran. Dahinter verbesserte sich Frigyes Turan bei seinem ersten Auftritt im Focus auf die siebte Position, nachdem er auf Rang elf gestern noch knapp außerhalb der Punkteränge gelegen hatte. Henning Solberg rückte auf Platz acht nach vorne, muss sich lediglich vier Sekunden vor Khalid Al-Qassimi aber nach hinten verteidigen.
Ken Block kam auf der zweiten Prüfung von der Straße ab und verlor dabei seine vordere Stoßstange. Mit Rang zehn liegt er aber weiter auf Kurs zu seiner ersten Punktankunft. Wohl nur noch geringe Hoffnungen auf eine Punktankunft darf sich hingegen wohl Sébastien Ogier machen. Nach seinem Missgeschick auf der zweiten Prüfung beendete er den Tag mit 4:00,1 Minuten Rückstand auf die Punkteränge auf Position 14.
Sébastien Loeb scheint also auf dem besten Weg zu einem weiteren Erfolg auf Asphalt, sowie seinem sechsten Erfolg bei der Rallye Spanien in Folge. Dahinter könnte es allerdings noch einmal spannend werden. So dürfte Petter Solberg mit seinen 16,9 Sekunden Vorsprung auf Daniel Sordo derzeit zwar die besseren Karten auf seiner Seite zu haben, doch auch der Spanier wird sicher noch einmal alles daran setzten, seine Aufholjagd doch noch mit Rang zwei zu krönen. Zusätzliche Brisanz erhält das Duell dabei dadurch, dass der Kampf um die Vizeweltmeisterschaft nach Ogiers heutigen Problemen wieder ein gutes Stück offener scheint, wobei hier Jari-Matti Latvala nach derzeitigem Stand als engster Verfolger zehn Punkte hinter dem Franzosen in den finalen Lauf gehen würde. Am morgigen Tag stehen noch einmal vier Prüfungen und 92,3 gewertete Kilometer auf dem Programm.
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