In der vergangenen Woche reiste das Team Riedemann/Beinke zur Rally Finland. Rund um Jyväskylä galt es auf 19 anspruchsvollen Wertungsprüfung die ersten Punkte zur Fiesta SportTrophy international zu sammeln. Um sich besser auf die finnischen Begebenheiten mit den zahllosen Sprungkuppen einstellen zu können, nahmen die ADAC Stiftung Sport geförderten Fahrer bereits am Montag die Möglichkeit für einen Test in Anspruch. Die folgenden Tage dienten dann zur Erstellung des Aufschriebs, jedoch konnten die jungen Deutschen ihren Mittwochabend bei einer Schiffstour, gesponsert von Red Bull, ausklingen lassen.

Aufgrund des 60-jährigen Jubiläums der Neste Oil Rally Finland sollten in diesem Jahr die Wertungsprüfungen fast ausschließlich freitags und samstags angesetzt werden. Allerdings stand schon am Donnerstagabend eine 4,19 Kilometer lange Wertungsprüfung auf dem Programm, welche sie mit einem sechsten Platz in der FSTi abschließen konnten.

"Besonders weil wir kein größeres Risiko eingegangen sind, war die Freude umso größer, dass wir auch einheimische Teams hinter uns lassen konnten. Zudem war der Grip mit der neuen Reifenmischung im Gegensatz zur Vodafone Rally de Portugal erstaunlich hoch", berichtet Christian.

Auch für den nächsten Tag galt die Devise, das Auto möglichst risikofrei durch die finnischen Wälder zu bringen. Obwohl das Wetter in Finnland normalerweise eher durchwachsen ist, sollte der Freitag mit um die 35°C der heißeste Tag seit langer Zeit werden. Da die körperliche Belastung durch den straffen Zeitplan der Rallye ohnehin schon sehr hoch war, schienen diese Temperaturen nicht gerade vorteilhaft. Dennoch konnten sie aus den zehn zu fahrenden Wertungsprüfung über eine Distanz von 147 Kilometern mit einer zufriedenstellenden fünften Platzierung hervorgehen.

Nichtsdestotrotz führte die harte und Material raubende Rallye am Freitag zum Wechsel der Hinterachse sowie des Wärmetauschers. Des Weiteren bereite das Gebetbuch, wie vermutlich bei den meisten Neulingen auf finnischem Untergrund, noch einige Probleme. Das Team versuchte vorwiegend sich an ihrem englischen Konkurrenten Harry Hunt zu orientieren, da es keinesfalls möglich war, das Tempo der Skandinavier mitzugehen.

Am zweiten und letzten Tag sollte die "Flugshow" auf acht WPs mit einer Länge von 145 Kilometern fortgesetzt und beendet werden. Es machte zunächst den Anschein als würde der Tag einen sehr wünschenswerten Verlauf nehmen, da das Duo bereits am Morgen einen hervorragenden dritten Platz in der FSTi belegen konnte. Doch sowie das Ziel und die ersten Punkte der Meisterschaft in greifbare Nähe rückten, wurden die Youngster erneut vom Pech verfolgt. Am Start der WP 16 zwang eine defekte Antriebswelle das Team zur Aufgabe. Allerdings waren die Deutschen nicht die einzigen die von diesem Problem heimgesucht wurden, da bereits am Vortag drei weitere FSTi Teilnehmern mit dem Versagen der Antriebswelle zu kämpfen hatten. Das ursprüngliche Rekordstarterfeld mit 14 Nennungen wurde gegen Ende des Tages immer lichter.

Gerade einmal sechs Teilnehmer sahen die Ziellinie und konnten somit wichtige Punkte zur Meisterschaft sammeln. "Natürlich sind wir alle sehr enttäuscht über unseren Ausfall, da es sehr wichtig gewesen wäre, erste Punkte zur Meisterschaft zu holen. Da es erneut ein technischer Defekt war, der uns einen Strich durch die Rechnung machte, ist es noch bedauerlicher diese wichtigen Punkte verschenkt zu haben. Dennoch bin ich froh, dass wir sehr viele neue Erfahrungen aus Finnland mit nach Hause nehmen könnten", so der 22-jährige Sulinger.