Für den vorletzten Lauf der FIA World Endurance Championship reisten Stefan Mücke und sein Ford Chip Ganassi Team UK vergangenes Wochenende nach China. 58.000 Zuschauer waren über das gesamte Wochenende zu Besuch am Shanghai International Circuit und wurden mit spannendem Racing belohnt.
Der Wochenendauftakt verlief äußerst vielversprechend für Mücke und seinen Teamkollegen Olivier Pla. Im ersten Freien Training sicherte sich das Fahrerduo die Bestzeit. Die Pace war schnell genug, um ganz vorne in der hart umkämpften LMGTE PRO-Klasse ganz vorne mitzufahren.
Im Rennen ging es für den Ford GT mit der Startnummer #66 schnell nach vorne. Nach dem ersten Fahrerwechsel sicherte Mücke Platz zwei ab und hielt den Rückstand auf den führenden Porsche konstant, vergrößerte gleichzeitig den Vorsprung auf die Konkurrenz. Zwischenzeitig lag das Duo sogar in Führung, nachdem der Porsche ausgeschieden ist.
Eine defekte Tür zwang das Team jedoch dazu, den Ford GT zu einem unplanmäßigen Stopp an die Box zu holen. Dabei verloren Mücke und sein Teamkollege eine Menge Zeit. Im weiteren Rennverlauf musste man zudem dem hohen Reifenverschleiß auf der sehr fordernden Strecke zollen und verpasste den Sprung auf das Podium um eine Position.
Das Saisonfinale findet im Rahmen der 6 Stunden von Bahrain am 16. November auf dem Bahrain International Circuit statt.
Vier Fragen an Stefan Mücke
Stefan, ihr hattet einen richtig starken ersten Rennabschnitt. Wie lief es aus deiner Sicht?
Olivier war diesmal mit dem Anfangsstint an der Reihe. Er hat sich recht schnell gut nach vorne gearbeitet und lag auf dem zweiten Platz. Ich habe danach das Steuer übernommen und habe unseren Vorsprung auf die Verfolger ausgebaut, gleichzeitig aber den Rückstand auf den führenden Porsche gehalten. Es sah alles sehr vielversprechend aus, wir hatten eine starke Pace. Nach dem Ausfall des Porsche lagen wir in Führung und hatten einen beachtlichen Vorsprung von 20 Sekunden auf unseren ersten Verfolger.
Ihr habt die Ziellinie als Vierter überquert. Warum hat es zum Sieg dann doch nicht gereicht?
Beim zweiten Boxenstopp, als Olivier und ich wieder getauscht haben, hatten wir ein Problem mit der Tür, die sich nicht richtig schließen ließ. Entsprechend mussten wir gleich noch einmal an die Box und haben dadurch natürlich eine Menge Zeit verloren und sind bis auf den dritten Platz zurückgefallen. Entsprechend hart haben wir im Anschluss attackiert. Der Reifenverschleiß ist in Shanghai sehr hoch, was uns definitiv nicht in die Karten gespielt hat bei unserer Aufholjagd. Nach dem nächsten Stopp habe ich es geschafft, den Abstand auf unseren Vordermann zu reduzieren. Wir hatten anschließend einen tollen Fight und ich zog an ihm vorbei.
Ihr habt euch eindrucksvoll zurückgekämpft, seid aber doch noch zurückgefallen. Was ist passiert?
Einer der Reifen, die wir für das Qualifying benutzt haben, wurde beschädigt. Es lagen Teile auf der Strecke und wir konnten nicht ausweichen. Dadurch fehlte uns im Vergleich zur Konkurrenz ein Reifen. Am Schluss brachen die Reifen dann leider ein. Dadurch haben wir nicht nur viel Zeit verloren, sondern im Schlussabschnitt leider auch den sicheren Platz auf dem Podium. Es ist natürlich sehr schade, weil wir die Pace hatten, um den Sieg mitzufahren.
Das Saisonfinale in Bahrain steht auf dem Plan. Was ist dort möglich für euch?
Wir haben uns auf die Fahnen geschrieben, die Saison versöhnlich zu beenden und wollen unbedingt auf das Podium fahren. Zudem wollen wir natürlich auch unserem Schwesterauto im Meisterschaftskampf helfen. Die Chance dazu ist da. Dennoch wird es nicht einfach, den die Streckenbedingungen ändern sich mit untergehender Sonne schlagartig. Der Asphalt ist tagsüber brütend heiß, bei Sonnenuntergang kühlt sie aber extrem ab. Wir werden alles dafür geben, zum Finale hin eine tolle Show zu bieten und aufs Podium zu fahren.
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