Porsche-Doppelspitze? Das geht nicht, dachte sich Benoit Treluyer. Der Franzose bescherte Audi in letzter Sekunde die zweite Bestzeit des Tages, Porsche musste sich wieder mit wenigen Tausendsteln Rückstand mit Platz zwei begnügen. Bei trockener Fahrbahn wurden die Zeiten vom Test fast erreicht; der Audi R18 e-tron quattro von Marcel Fässler, Andre Lotterer und Benoit Treluyer kam auf 1:37.862 Minuten und war damit 59 Tausendstelsekunden schneller als der Porsche 919 Hybrid von Timo Bernhard, Mark Webber und Brendon Hartley.

Lange Zeit hielten die beiden Porsche eine Doppelführung und waren fast zeitgleich: Nur 19 weitere Tausendstel langsamer waren Romain Dumas, Neel Jani und Marc Lieb im zweiten Werks-Porsche. Damit lagen drei Fahrzeuge binnen 70 Tausendstelsekunden. Der zweite Audi von Lucas di Grassi, Loic Duval und Oliver Jarvis folgte mit einem einsekündigen Abstand in 1:38.886 Minuten. Weiterhin ohne Chance sind die Toyota TS040 Hybrid: Nur durch zwei Zehntel getrennt lagen die beiden Kölner Fahrzeuge bei ihrem Heimspiel im Niemandsland. Wieder waren Alexander Wurz, Stephane Sarrazin und Mike Conway die schnellere Mannschaft in 1:40.612 Minuten; Anthony Davidson, Sebastien Buemi und Kazuki Nakajima kamen auf eine 1:40.845.

Keine Änderungen: Toyota bleibt weiter nur die Verfolgerrolle, Foto: Speedpictures
Keine Änderungen: Toyota bleibt weiter nur die Verfolgerrolle, Foto: Speedpictures

Diesmal war das Feld sauber nach Klassen sortiert, denn die beiden privaten LMP1-Rennställe konnten die LMP2-Teams diesmal hinter sich halten. Rebellion Racing liegt nach wie vor im Kampf mit ByKolles vorn, doch der Vorsprung ist merklich geschrumpft: Nicolas Prost, Nick Heidfeld und Mathias Beche waren in 1:44.105 Minuten nur noch neun Zehntel schneller als der CLM P1/01 von Simon Trummer, Pierre Kaffer und Tiago Monteiro (1:45.035). Dazwischen schob sich noch der zweite Rebellion R-One von Alexandre Imperatori, Dominik Kraihamer und Daniel Abt in 1:44.943 Minuten.

Tausendstelkrimi in der LMP2 mit Ausnahme

Zwar nicht schneller als die privaten LMP1, aber deutlich flinker als alle direkten Konkurrenten zeigten sich Roman Rusinov, Julien Canal und Sam Bird in ihrem Ligier JS P2: In 1:46.299 Minuten waren sie sage und schreibe 1,6 Sekunden schneller als der zweitbeste LMP2, der ausgerechnet die eigenen Teamkollegen waren. Dort wurde es aber eng, und zwar richtig: Gustavo Yacaman, Ricardo Gonzales und Pipo Derani kamen auf 1:47.934 Minuten. Auch den Strakka-Piloten blieb nur staunen über die Zeit der Nummer 26 - Nick Leventis, Danny Watts und Jonny Kane fuhren im Gibson 015S in 1:47.978 Minuten auf Rang drei.

Erfreulich: Morand Racing scheint die Geldprobleme aussortiert zu haben; Pierre Ragues, Oliver Webb und Archie Hamilton kamen mit dem Morgan Evo in 1:47.987 Minuten auf die vierte Position, nur eine Tausendstel schneller als der KCMG-Oreca von Matthew Howson, Richard Bradley und Le-Mans-Sieger Nick Tandy, der das vierte Fahrzeug in nur etwas mehr als einer halben Zehntelsekunde war! Von dem überlegenen G-Drive-Ligier abgesehen lag die gesamte LMP2 innerhalb einer Sekunde.

In Topform: Wieder waren Rees, MacDowall und Stanaway die Speerspitze von Aston Martin, Foto: Speedpictures
In Topform: Wieder waren Rees, MacDowall und Stanaway die Speerspitze von Aston Martin, Foto: Speedpictures

Aston Martin sagt Ferrari den Kampf an

Nach der dominanten Vorstellung von AF Corse am Vormittag machte Aston Martin Racing seine Ansprüche klar: Fernando Rees, Alex MacDowall und Richie Stanaway fuhren in ihrem Aston Martin V8 Vantage in 1:54.869 Minuten die schnellste GT-Zeit des Tages. Gimmi Bruni und Toni Vilander folgten mit nicht einmal vier Hundertstelsekunden Rückstand in 1:54.907 Minuten. Hinter den zwei weiteren Aston Martin kam der besten Manthey-Porsche von Michael Christensen und Richard Lietz auf die fünfte Position in 1:55.863 Minuten.

In der GTE Am hingegen behielt Ferrari die Oberhand. Diesmal allerdings waren es nicht die Schnellsten des Vormittags; Francois Perrodo, Emmanuel Collard und Rui Aguas kamen nur auf Rang vier. Die Amateur-Bestzeit sicherte sich der SMP-Ferrari von Viktor Shaitar, Alexey Basov und Andrea Bertolini in 1:56.238 Minuten vor dem Aston Martin von Paul Dalla Lana, Pedro Lamy und Mathias Lauda (1:56.729) und der Larbre-Corvette von Gianluca Roda, Paolo Ruberti und Kristian Poulsen (1:57.041).