Der Marke mit den Vier Ringen gelang in São Paulo das sechste Podiumsergebnis der Saison. Damit sicherte sich Tom Kristensen in seinem letzten Profi-Rennen noch einmal einen Pokal. Audi schloss das Jahr auf Platz zwei in der Herstellerwertung ab, während Marcel Fässler/André Lotterer/Benoît Tréluyer Vize-Weltmeister in der Fahrerwertung wurden. Das Trio kämpfte sich nach einer sehenswerten Aufholjagd im Audi R18 e-tron quattro Nummer 2 vom letzten bis auf den fünften Platz nach vorn.

Spitze bis zum Schluss: In seinem letzten Einsatz bewies Tom Kristensen noch einmal, was in ihm steckt. Zusammen mit Lucas di Grassi und Loïc Duval errang der neunmalige Le-Mans-Sieger als Dritter in Brasilien seine letzte Trophäe für Audi. In der spannenden Schlussphase setzte er sich gegen den Toyota mit der Nummer 7 durch – dank erstklassigen Rundenzeiten bei geringem Kraftstoffverbrauch.

Der Däne, der vor dem letzten Saisonrennen das Ende seiner Profi-Karriere verkündet hatte, erlebte ein überaus emotionales Wochenende voller Anerkennung. Eine Medaille des Brasilianischen Automobil-Verbandes, eine Ehrenrunde am Samstag, der Schriftzug "Thanks Tom – Mister Le Mans" auf dem Audi R18 e-tron quattro Nummer 1 sowie eine Zielankunft mitsamt Grußbotschaften aller WEC-Teams und der Ehrung auf dem Podium bereiteten dem Dänen nach 138 Sport-, GT- und Tourenwagen-Rennen mit Audi ein unvergessliches Finale. Auch für Lucas di Grassi war das Ergebnis etwas Besonderes: Von Platz sechs gestartet, präsentierte sich der in São Paulo geborene Brasilianer vor seinem Heimpublikum in Bestform.

Das Schwesterauto mit der Startnummer 2 hatte trotz eines Rückschlages ebenfalls Chancen auf ein Podiumsergebnis. Nachdem Benoît Tréluyer in der ersten Rennrunde einen Systemneustart vornehmen musste und bis ans Ende des Feldes zurückfiel, begann seine Jagd nach vorn. Bereits nach 30 Minuten hatte sich der Franzose wieder bis auf Platz sechs vorgekämpft. Teamkollege André Lotterer unterstrich mit der schnellsten Rennrunde das Tempo der Nummer 2. Die Weltmeister von 2012 belegten am Ende nach der Reparatur von Karosserieschäden den fünften Rang. Nach einem Unfall von Mark Webber, der für den Australier glimpflich ausging, beendete ein Safety-Car-Einsatz das Rennen.

Früh in Problemen: Der Audi von Marcel Fässler, Andre Lotterer und Benoit Treluyer, Foto: Audi
Früh in Problemen: Der Audi von Marcel Fässler, Andre Lotterer und Benoit Treluyer, Foto: Audi

Stimmen der Verantwortlichen

Dr. Wolfgang Ullrich (Audi-Motorsportchef): "Das war ein sehr emotionales Wochenende. Es war super, dass Tom Kristensen in seinem letzten Doppel-Stint noch den Podiumsplatz verteidigt hat. Uns ist in Brasilien ein versöhnliches Ende der FIA-WEC-Saison gelungen. Es ist schön, dass wir es auf das Podium geschafft haben, aber unser Ziel ist es natürlich, ganz oben zu stehen."

Chris Reinke (Leiter LMP): "Das Jahr 2014 war für uns eine Achterbahn der Gefühle. Das galt schon für die 24 Stunden von Le Mans, trifft aber auch auf die WEC-Saison zu. Unser Abschluss war nicht ideal, aber versöhnlich. Höhepunkt des Wochenendes war fraglos der Abschied von Tom Kristensen, der uns so lange verbunden war. Vielen Dank an ihn – er hat die schönsten Erfolge mitgeprägt."

Ralf Jüttner (Teamdirektor Audi Sport Team Joest): "Glückwunsch an Porsche zum ersten Sieg. Wir haben das Beste aus unseren Möglichkeiten gemacht. Das Schönste ist, dass es Tom zum Abschluss aufs Podium geschafft hat. Diese Sektdusche hat er mehr als verdient. Wenn ein Fahrer besonders gut Treibstoff sparen kann und dennoch die bestmögliche Leistung aus dem Audi holt, dann Tom. Wir nehmen ein gelungenes Saisonfinale mit in die Winterpause und werden 2015 wieder voll angreifen."