Toyota Racing hat beim diesjährigen Gastspiel der Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC in Oyama am Fuji einen souveränen Doppelsieg landen können. Anthony Davidson, Nicolas Lapierre und Sébastien Buemi gewannen das Heimrennen des japanischen Herstellers vor ihren Stallgefährten Alexander Wurz, Stéphane Sarrazin und Kazuki Nakajima. Die dritte Gesamtposition ging an die Porsche-Paarung Timo Bernhard, Mark Webber und Brendon Hartley.

Obschon beide Toyota-Renner über das gesamte Rennen hinweg ein beeindruckendes Tempo anschlagen konnten, reichte es nicht für einen Start-Ziel-Sieg. Nur wenige Minuten nachdem Le-Mans-Legende Henri Pescarolo die Hatz freigegeben hatte, waren bereits alle drei großen Hersteller je einmal an der Spitze gelegen. Auf Dauer waren Porsche 919 Hybrid und Audi R18 e-tron quattro jedoch schlichtweg nicht schnell genug, sodass die beiden Toyota am Ende mit über einer Runde Rückstand vor den deutschen Fabrikaten ins Ziel kamen.

Neuer Ligier-Renner wieder am schnellsten

In der Kategorie der kleineren Prototypen, der LMP2, gingen die Lorbeeren an Roman Russinow, Olivier Pla und Julien Canal. Das G-Drive-Gespann raste mit dem neuen Ligier-Nissan trotz einer Rückversetzung in der Startaufstellung um drei Plätze zu einem beeindruckenden Erfolg. Tatsächlich gab es nach der gestrigen Qualifikation mehrere Strafen im LMP2-Sektor. Auch der Oak-Racing-Morgan sowie der SMP-Oreca mit der Startnummer 37 gingen nach Regelverstößen im Zeittraining gehandicapt in Rennen.

Russinow und seine Mannen lagen zumeist an der Spitze ihrer Klasse; erst in der letzten Stunde fiel man aufgrund eines strategischen Manövers seitens der KCMG-Truppe zurück auf den zweiten Rang. Pla konnte die Gegnerschaft um Alexandre Imperatori im Nummer-47-Oreca aber noch früh genug auf der Strecke wieder abfangen. G-Drive Racing obsiegte somit vor KCMG und Oak Racing. Die beiden letzten LMP2-Positionen belegten die beiden SMP-Oreca in der Reihenfolge Nummer 27 vor Nummer 37.

Feuer am LMP1-Lotus

Letztgenanntes Fahrzeug war im Übrigen das einzige, welches nicht vor dem ersten privat eingesetzten LMP1-Auto ins Ziel kam. Sowohl bei Rebellion Racing als auch beim Lotus-LMP1-Team gab es diesmal Probleme über Probleme. Lediglich Dominik Kraihamer, Andrea Belicchi und Fabio Leimer überstanden mit ihrem R-One die Sechs-Stunden-Distanz. Lotus traf es gar besonders schlimm: Der CLM P1/01 fing rund 60 Minuten vor dem Ablauf der Uhren Feuer. Als es Fahrer Christophe Bochut gelang, aus der Kabine zu klettern, stand der Bolide bereits lichterloh in Flammen. Der Franzose blieb glücklicherweise unverletzt.

Bei den GT-Streithähnen hatte letzten Endes Ferrari die Nase vorne, und zwar mit zwei Fahrzeugen. Lange Zeit duellierte sich die AF-Corse-Abordnung mit Aston Martin Racing. Es gewannen Gianmaria Bruni und Toni Vilander vor ihren Kollegen Davide Rigon und James Calado auf Ferrari 458 Italia vor Alex MacDowall, Darryl O'Young und Fernando Rees im Vantage-Aston mit der Nummer 99. Porsche hatte indessen zahlreiche Schwierigkeiten, weshalb man unter dem Strich nicht um den Sieg mitreden konnte. Der beste Elfer belegte mit einer Runde Rückstand den vierten Klassenrang, direkt vor den GTE-Am-Gewinnern David Heinemeier Hansson, Kristian Poulsen, Nicki Thiim (ebenfalls Aston Martin).