Die GTE-Kategorie steckt in Schwierigkeiten. Das Ende des Engagements von SRT Viper in der USCC und die Ablösung des GTE-Befürworters Hartmut Kristen bei Porsche sind nur die jüngsten Entwicklungen gegen die in die Kostenfalle geratene ehemalige GT2-Kategorie. Mittlerweile schlägt ein GTE-Fahrzeug mit über einer Dreiviertelmillion Euro Stückpreis zu Buche, Kundenfahrzeuge werden vor allem wegen des anhaltenden GT3-Booms, aber auch der horrenden Einsatzkosten kaum noch verkauft. Der ACO will nun die Reißleine ziehen: Der Entwicklungsstand am Ende der Saison 2014 soll eingefroren werden, bis 2016 ein neues GT-Reglement greifen wird.

ACO-Sportdirektor Vincent Beaumesnil und sein Amtskollege bei der IMSA, Scot Elkins, sprechen sich gegenüber Racer für eine Einfrierung der Fahrzeuge aus. Der Spielball liegt bei ACO und FIA, die IMSA wird folgen. "Bei diesem Freeze würden wir grundsätzlich mit dem arbeiten, womit wir die Saison beendet haben", erklärt Elkins. Ein weiterer positiver Nebeneffekt: Die Balance of Performance würde nur noch einmal festgelegt werden müssen - am Saisonanfang.

800.000 Euro Stückpreis für den Porsche 911 RSR sind zu viel, Foto: Porsche
800.000 Euro Stückpreis für den Porsche 911 RSR sind zu viel, Foto: Porsche

Von dem Entwicklungsstopp ausgenommen werden sollen sicherheitsrelevante Verbesserungen und solche Teile, die die Zuverlässigkeit verbessern. Elkins' Hauptargument sind die neuen Fahrzeuge für 2016: "Die Idee dahinter ist, alle Kosten zu senken, während die Hersteller an ihren 2016er-Autos arbeiten. Die einzigen Dinge, die wir annehmen werden, sind Maßnahmen, wenn sie die jetzigen Fahrzeuge sicherer machen, wenn sie die Zuverlässigkeit verbessern sollen - etwa ein Teil, das ein kleines Re-Design benötigt -, oder wenn sie die Kosten auf irgendeine Weise senken. Der Rest der Fahrzeuge wird für Entwicklungsteile nicht verfügbar sein."

Die Zukunft der GTE-Klasse steht nach dem Scheitern der Konvergenzgespräche in den Sternen. Gerade die GTLM-Kategorie der USCC, die stärkste weltweite GTE-Kategorie, musste durch das Aus von Aston Martin und jetzt Viper einen Rückschlag hinnehmen. Auch bei BMW steht das Nordamerika-Engagement in den Sternen, da es noch keinen Nachfolger für den Z4 GTE gibt, der nur noch für 2015 homologiert ist. BMW würde seine Amerika-Aktivitäten am liebsten in die geplante US-DTM verlagern. Gespannt wird eine Entscheidung des neuen Porsche-GT-Chefs Walliser abgewartet, ob dieser weiterhin die GTE befürwortet oder sich Pro-GT3 äußert.