Die beiden Motorsportverbände FIA und ACO diskutieren offenbar die Möglichkeit, das technische Reglement der GTE-Kategorie einzufrieren. Diesbezügliche Informationen scheinen "Dailysportscar" vorzuliegen. Wie es heißt, könnten Weiterentwicklungen an den aktuellen Rennfahrzeugen bis zum Jahr 2018 untersagt werden. Durch ein solches Konsult wäre ein zeitnaher Zusammenschluss der beiden konkurrierenden Gran-Turismo-Sektionen GTE und GT3 nicht möglich.

Immer wieder gab es innerhalb der vergangenen beiden Jahren Verhandlungen über eine einheitliche Formel für den GT-Sport; genauer gesagt wurde gar eine Unterteilung in "GT+" (für Werksaufgebote) und "GT" (für Privatiers) skizziert. Von Beginn an opponiert hatte dieses Vorhaben jedoch GT3-Vermarkter Stéphane Ratel. Der Franzose ist momentan nicht dazu gewillt, den Erfolg seiner nach wie vor florierenden GT3-Klasse zu riskieren. Seine Blancpain-Serien gestaltet er zurzeit dementsprechend.

Verschiebungen in Sachen Zukunft der GT-Szene hatten sich schon vor einigen Tagen angedeutet. So bestätigte man bei Callaway Competition, die Entwicklungsarbeiten an der neuen Corvette C7 nach GT3-Regularien aufgrund der Gespräche zwischen FIA und ACO vorübergehend zurückgefahren zu haben. Doch nicht nur die Leingartener wünschen Klarheit; beispielsweise legte man bei McLaren schon vor einiger Zeit Pläne zum Aufbau eines 12C-Boliden für die GTE-Sparte aus ähnlichen Gründen auf Eis.

Eine Frage der Zeit

Alle diejenigen Mannschaften, welche bereits über einen oder mehrere GTE-Renner verfügen, würden einen Entwicklungsstopp vermutlich begrüßen. So wäre ihnen eine Chance gegeben, die hohen Anschaffungs- und Betriebskosten für ihre Einsatzwagen weitgehend auszugleichen. Was jedoch alle Beteiligten in erster Linie wünschen, ist ein fester Zeitplan seitens FIA und ACO. Ohne Anhaltspunkte im Kalender können sowohl private Entwickler à la Callaway wie auch die großen Hersteller nur schwerlich arbeiten.