Toyota Racing betritt mit der Reise in die USA zum fünften Lauf der Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC, dem erstmalig im texanischen Austin stattfindenden Sechs-Stunden-Rennen am Circuit of the Americas, unbekanntes Terrain.

Anthony Davidson, Sébastien Buemi und Stéphane Sarrazin werden auch in Austin den TS030 Hybrid mit der Startnummer acht fahren, bevor beim Lauf am Fuji Speedway am 20. Oktober Alexander Wurz, Nicolas Lapierre und Kazuki Nakajima mit dem Schwesterauto mit der Startnummer sieben dazustoßen.

Toyota Racing lässt sich nach dem zunächst vielversprechenden Rennen in Brasilien, das aber letztlich enttäuschend endete, nicht entmutigen und reist erwartungsvoll in die Vereinigten Staaten. Die aerodynamische Nachrüstung des TS030 funktionierte in Interlagos auf Anhieb nach Wunsch und die Startnummer acht erschien als Siegesanwärter. Doch als Stéphane bereits nach 35 Minuten Renndauer von einem überrundeten Fahrzeug in einen Unfall verwickelt wurde, endete der vielversprechende Auftritt vorzeitig und unerwartet.

Hybridsystem steht neuerlich im Fokus

Toyota will auf dem kürzlich erbauten, 5,515 Kilometer langen Circuit of the Americas (kurz: COTA) mit den charakteristischen Höhenunterschieden im Streckenverlauf beim ersten dort ausgetragenen internationalen Langstreckenrennen um den Sieg kämpfen.

Die Strecke weist 20 Kurven auf, darunter bereits in der ersten Hälfte des Layouts eine sehr schnelle Passage mit mehreren Richtungswechseln sowie zwei Haarnadel-Kurven. In vier Streckenbereichen kann das im TS030 Hybrid verbaute Energie-Rückgewinnungssystem nutzen, um die vom Reglement maximal erlaubte Ladung von 500 Kilojoule aufzubauen. Nach jedem dieser Bereiche stehen den Fahrern zusätzliche 300 PS an Vortriebsleistung zur Verfügung.

Das Geschehen auf dem Circuit of the Americas beginnt mit offiziellen Testfahrten am Donnerstag. Es folgen zwei Trainingssitzungen am Freitag und, nach dem letzten Training am Samstagmorgen, das 25-minütige Qualifying. Der Rennstart erfolgt um 11 Uhr am Sonntag (Ortszeit).

Die Stimmen aus dem Toyota-Lager

Yoshiaki Kinoshita, Teampräsident: "Für Toyota ist es eine spannende Sache, erstmals in den Vereinigten Staaten anzutreten, besonders auf einer Strecke wie dem Circuit of the Americas. Das Layout der Piste sieht vielversprechend aus, ich kann es kaum erwarten, den TS030 Hybrid dort fahren zu sehen. Beim allerersten Start in Austin zu siegen, wäre zwar ein Traumergebnis, aber das zu erzielen, wird eine echte Herausforderung werden. Unsere neue aerodynamische Konfiguration hat sich in Brasilien bewährt, leider wurden wir in einen Unfall verwickelt und konnten so im Rennen leider nicht die Gegenprobe über die gesamte Distanz machen. Diesmal wollen wir über die gesamten Renndauer von sechs Stunden Audi die Stirn bieten."

Anthony Davidson: "In Brasilien hatten wir eine echte Siegchance, doch das Rennen artete zu einer schweren Enttäuschung aus. Umso entschlossener bin ich, in Austin ein besseres Wochenende zu erleben. Unser weiter entwickelter TS030 Hybrid fuhr sich in Interlagos sehr ordentlich, was uns zuversichtlich stimmt. Der COTA ist eine großartige Strecke und für alle LMP1-Teams neu. Auch für mich ist es eine Premiere und ich kann es kaum erwarten. Das wird eine arbeitsreiche Zeit werden, die bereits mit den Testfahrten am Donnerstag beginnen wird. Aber das ist eine gute Gelegenheit an unserer Abstimmung zu arbeiten. Hoffentlich gelingt uns schnell eine optimale Konfiguration des Autos."

Sébastien Buemi: "In Amerika an den Start zu gehen, ist eine tolle Sache und Austin ist eine schöne Stadt, also freue ich mich schon eine Weile auf dieses Wochenende. Aber im September in Texas ein Rennen zu fahren, das wird eine heiße Sache werden - etwa wie Bahrain im Vorjahr. Ich bin fit, also freue ich mich auf diese Herausforderung. Ich finde es großartig, dass ein Lauf in Amerika stattfindet und das ist eine sehr schöne Strecke, die gut für Langstreckenrennen geeignet sein dürfte. Die Start-Ziel-Gerade ist wohl die Hauptattraktion. Sehr eindrucksvoll. Und dann diese "blinde" erste Kurve über eine Kuppe hinweg. Ich kann es kaum erwarten, das Auto dort zu fahren."

Stéphane Sarrazin: "Ich liebe es, in den Vereinigten Staaten Rennen zu fahren und heuer in der Grand-Am zu fahren, war jeweils ein tolles Erlebnis. Die amerikanischen Fans sind fantastisch und freue mich schon jetzt, ihnen vorzuführen, wozu ein LMP1-Rennwagen fähig ist. Sie lieben Langstreckensport leidenschaftlich und ich bin sicher, sie werden sich an der Leistung des TS030 Hybrid erfreuen, besonders auf einer so flüssig zu fahrenden Strecke wie in Austin. Ich bin dort schon im März ein Rennen gefahren und hatte viel Spaß auf dieser Piste. Nach dem, was uns in Brasilien zustieß, bin ich sehr motiviert, ein gutes Resultat am Wochenende zu erzielen und ich denke, wir können das auch erreichen."