Beim Sechs-Stunden-Rennen in Silverstone, dem Saisonauftakt der Sportwagenweltmeisterschaft World Endurance Championship, belegten die Porsche-Werksfahrer Marc Lieb, Richard Lietz und Romain Dumas mit dem 470 PS starken Rennwagen aus Weissach den vierten Platz in der Klasse GTE-Pro. Im zweiten 911 RSR, der ebenfalls vom neu formierten Porsche AG Team Manthey eingesetzt wurde, kamen ihre Werksfahrerkollegen Jörg Bergmeister, Patrick Pilet und Timo Bernhard als Sechste ins Ziel.

Auf der britischen Traditionsrennstrecke konnte der Porsche 911 RSR, der auf der siebten Generation der Sportwagenikone 911 basiert und sein erstes Rennen nach einem guten Qualifying aus der zweiten Startreihe in Angriff nahm, das Tempo der starken Konkurrenz lange mitgehen. Patrick Pilet fuhr mit der Startnummer 91 zeitweise auf dem dritten Platz, bevor er durch einen unplanmäßigen Boxenstopp mehr als zwei Runden verlor und zurückfiel. Zur Halbzeit des Rennens steuerte Romain Dumas mit der Nummer 92 als Dritter ebenfalls einen Podiumsplatz an. Sein Teamkollege Richard Lietz behauptete später zeitweise sogar den zweiten Rang – dennoch reichte es am Ende nicht zu einer Top-3-Platzierung.

Stimmen nach dem Rennen

Die Piloten kämpften beim ersten Renneinsatz mit Übersteuern, Foto: Speedpictures
Die Piloten kämpften beim ersten Renneinsatz mit Übersteuern, Foto: Speedpictures

Wolfgang Hatz, Vorstand Forschung und Entwicklung Porsche AG: "Das war das erste Rennen für das neue Auto und das neue Team. Die Organisation des Teams hat gut funktioniert. Natürlich gibt es an der einen oder anderen Stelle noch was zu verbessern, doch das ist wie bei einer Fußballmannschaft, da müssen sich auch erst alle einspielen. Am 911 RSR hat technisch alles funktioniert bis auf eine Kleinigkeit, die werden wir vor dem nächsten Rennen abstellen. Was die Performance betrifft, haben wir noch Platz, uns zu verbessern. Natürlich gibt es auch am Auto noch was zu tun, es übersteuert etwas zu stark. Insgesamt sehe ich das jedoch als positives Wochenende. Nicht so gut wäre gewesen, wenn wir viele Probleme mit dem neuen Auto gehabt hätten, doch das war nicht der Fall. Wir haben gesehen, dass der 911 RSR über die Renndistanz konstant schnelle Rundenzeiten fahren kann. Wenn wir jetzt unsere Hausaufgaben machen, denke ich schon, dass wir in den nächsten Rennen weiter nach vorne kommen werden."

Hartmut Kristen, Porsche-Motorsportchef: "Beide neuen 911 RSR sind bei ihrer Rennpremiere ins Ziel gekommen, es gab keine wesentlichen technischen Probleme. Bei einer neuen Mannschaft sind natürlich noch Abstimmungsarbeiten nötig, aber das ist normal. Wir freuen uns auf das nächste Rennen und hoffen, dass das Auto da noch mal einen Schritt nach vorne machen wird."

Marc Lieb (#92): "In diesem Rennen haben wir viele wichtige Erkenntnisse gewonnen. Das Auto hat gezeigt, dass es Potenzial hat. Daran müssen wir weiter feilen."

Richard Lietz (#92): "In schnellen Kurven sind wir sehr gut dabei. Was wir in Griff bekommen müssen, ist das Übersteuern aus den langsamen Kurven heraus. Doch dies werden unsere Ingenieure bis zum nächsten Rennen sicherlich korrigieren. Wenn das gelingt, ist das Podium in Reichweite."

Romain Dumas (#92): "Ein interessantes Rennen. Wir haben viele Erkenntnisse gewonnen. Auf den Geraden sind wir im Vergleich zur Konkurrenz noch etwas zu langsam, das macht das Überholen sehr schwierig. Dennoch nehmen wir alle aus diesem Rennen sehr viel Positives mit."

Jörg Bergmeister (#91): "Das war nicht ganz unser Traumergebnis. Trotzdem haben wir viel gelernt an diesem Wochenende. Die Bedingungen waren nicht die einfachsten, weil wir keine Trainingszeit im Trockenen hatten für die Abstimmung."

Proton Competition holte Rang 5 in der GTE Am, Foto: Porsche
Proton Competition holte Rang 5 in der GTE Am, Foto: Porsche

Patrick Pilet (#91): "Unser Pech war, dass wir mehr als zwei Runden verloren haben, doch die Mechaniker haben einen guten Job gemacht. Wir haben auf jeden Fall eine gute Basis und sind zuversichtlich für den Rest der Saison."

Timo Bernhard (#91): "Auf dem Weg nach Le Mans war das ein sehr wertvolles Rennen für uns. Von der Performance her waren wir nicht schlecht unterwegs. Ohne das Problem an der Vorderachse wäre ein Podiumsplatz möglich gewesen."

In der Klasse GTE-Am kam der vom Kundenteam Felbermayr-Proton eingesetzte Porsche 911 GT3 RSR aus dem Vorjahr mit Christian Ried und seinen italienischen Teamkollegen Gianluca Roda und Paolo Ruberti auf dem fünften Platz ins Ziel.