Bei Oreca ist in diesen Tagen jede Menge los. Das 1973 gegründete Team befindet sich möglicherweise auf dem Höhepunkt seit dem Bestehen beziehungsweise seit dem Le-Mans-Sieg mit dem Mazda 787 im Jahr 1991. Das wichtigste Projekt dürfte im Moment der Einsatz des Toyota TS030 sein. Vom Hybrid-LMP1 hat man ein Exemplar für die volle WEC-Saison gemeldet, zwei Renner sollen in Le Mans fahren. Nachdem man das eigene LMP1-Coupé deshalb eingestellt hat, konnte man unter anderem den langjährigen Oreca-Piloten Nicolas Lapierre ins Toyota-Cockpit setzen. Der 27-jährige startet im Juli zum fünften Mal für Oreca an der Sarthe.

Sieben Oreca-LMP2 in Le Mans

2011 siegte Oeca mit dem Peugeot 908 in Sebring, Foto: Sutton
2011 siegte Oeca mit dem Peugeot 908 in Sebring, Foto: Sutton

Für die 80. 24 Stunden von Le Mans sind ganze sieben LMP2 von Oreca gemeldet, drei Teams (Signatech, ADR und Pecom) bestreiten sogar die komplette WEC-Saison mit dem Oreca 03. Dank Hope Racing steht außerdem sogar ein Oreca-Prototyp mit Hybridtechnik auf der Reserveliste. Weil in der ELMS die LMP2 als Speerspitze fungieren, kann Oreca auch hier auf fünf Sieganwärter hoffen. Soheil Ayari testete deshalb unlängst die neue Ausbaustufe für 2012 auf dem Circuit Paul Ricard in Le Castellet und war begeistert vom Fahrverhalten und der Zuverlässigkeit. Laut Teamchef de Chaunac könnte es nicht besser laufen: "Für dieses Jahr haben wir sechs LMP2 verkaufen können, über die wirtschaftliche Lage dürfen wir uns also nicht beschweren." Die Aufgaben als Hersteller seien eine faszinierende Herausforderung aber auch der Kundenservice sei ein wichtiges Standbein.

Aber auf dem Erfolg ausruhen war noch nie die Stärke von Oreca, die zweimal einen Peugeot 908 HDi FAP in Le Mans eingesetzt haben und 2011 damit die 12 Stunden von Sebring gewinnen konnten. "Innerhalb der kommenden drei bis fünf Jahre wollen wir einer der drei größten Sportwagenhersteller der Welt werden" , erklärte de Chaunac gegenüber endurance-info und bezieht sich dabei auf die Konkurrenz von Lola und Dallara. "Es gibt aber auch Pläne für einen Monoposto, unser ökonomischer Grundsatz muss aufwendig als auch einfallsreich zugleich sein."

Dass die Franzosen in den vergangenen Jahren finanziell erfolgreich waren, liegt auch am Oreca FLM09. Das Einheitsauto der LMPC hat sich in der American Le Mans Series derart etabliert, dass auch die ELMS 2012 eine Challenge-Klasse einführen wird. Interessierte Teams und Fahrer konnten zusammen mit dem LMP2 in Le Castellet testen. Zu den Kunden zählen bisher unter anderem Sébastien Loeb, Muscle Milk, Core Autosport oder auch Genoa Racing.