Mit 14 Siegen und drei weiteren Podestplätzen sicherte sich Yamaha den zweiten Platz in der Markenwertung der Superbike Weltmeisterschaft. Mit Rookie-Überraschung Ben Spies konnte der Hersteller mit den drei Stimmgabeln auch das erste Mal seit Bestehen der Superbike WM 1988 einen Fahrertitel feiern. Die anderen beiden Yamaha-Piloten, Tom Sykes und David Checa, konnten punktemäßig nicht viel beitragen und so musste man sich am Ende der Ducati-Macht geschlagen geben - mit 67 Punkten Rückstand.

Spies und Sykes gingen in der Werksmannschaft an den Start, der Spanier Checa im privaten GMT-Team. Doch wer hier klar der Platzhirsch war, ist klar. Spies wurde Weltmeister und holte den Monster-Anteil der Punkte für die Markenwertung. Sykes konnte immerhin 176 Zähler für seine Fahrwertung verbuchen und die Saison mit Rang neun abschließen. Auch er war 2009 Rookie und sein erstes Jahr in den Top Ten abzuschließen, ist normalerweise eine extrem gute Leistung - wenn man auch bedenkt, dass in der Superbike WM dieses Jahr insgesamt 42 verschiedene Piloten Punkte holen konnten. Der Privatier Checa holte vier Pünktchen.

Tom Sykes legte eine gute erste Saison hin, stand aber klar im Schatten von Teamkollege Ben Spies., Foto: Yamaha
Tom Sykes legte eine gute erste Saison hin, stand aber klar im Schatten von Teamkollege Ben Spies., Foto: Yamaha

Für Yamaha hätte es nicht besser laufen können. Mit Spies hatte man einen absoluten Glückstreffer gelandet. Die Suzuki-Bosse dürften sich in dieser Saison nicht nur ein Mal geärgert haben, das Talent aus den USA gehen gelassen zu haben. Er dominierte die Superpoles fast nach Belieben, fuhr die meisten Saisonsiege ein und wurde Weltmeister - auch wenn er seine R1 einige Male durch Stürze zerklumpte und auch technische Defekte hinzukamen.

Honda klar distanziert

Und auch wenn die Punktausbeute hauptsächlich auf das Konto von Spies ging, bleibt zu sagen, dass Yamaha verdient den zweiten Platz in der Markenwertung holte. Schließlich sammelte man mit nur drei Piloten insgesamt 74 Zähler mehr als die mit sieben Fahrern ausgerückte Honda-Armada. Ein klarer Erfolg. Lediglich bei einem Rennen im Jahr gab es keine Punkte für Yamaha. Im ersten Lauf im tschechischen Brünn wurde Spies von Michel Fabrizio vom Motorrad geholt und Sykes musste in der vorletzten Runde noch mit technischem Defekt aufgeben. Checa wurde dort nur 18. und damit gab es keine Punkte.

Dank des Supersport WM-Titels durfte Crutchlow für 2010 in die Superbike aufsteigen., Foto: Yamaha
Dank des Supersport WM-Titels durfte Crutchlow für 2010 in die Superbike aufsteigen., Foto: Yamaha

2009 war eindeutig ein Yamaha-Jahr. Superbike Weltmeister, Supersport Weltmeister, MotoGP-Weltmeister, MotoGP-Markenwertung, MotoGP-Teamwertung, IDM Superbike-Meister, BSB-Meister, Endurance-Weltmeister, französischer Superbike-Meister - alle saßen auf Yamahas. Und 2010 sieht es vorerst so aus, als könne man auf dieser Erfolgsstraße weiterfahren - auch in der Superbike WM.

Spies geht zwar in die MotoGP-Weltmeisterschaft, doch das Werksteam in der Superbike-Klasse bleibt weiterhin hochkarätig besetzt. Auf die Dienste von Sykes wollte man verzichten, weswegen der bei Kawasaki andockte. Dafür kommen Cal Crutchlow, der dieses Jahr für Yamaha die Supersport WM gewann, und James Toseland, der aus der MotoGP zurückkehrt und bereits zwei Mal Superbike Weltmeister war. Einfach werden es die Beiden ob der noch stärkeren Konkurrenz in 2010 zwar nicht haben, doch zählen die Briten klar zum Favoritenkreis. Und vielleicht kann man nächstes Jahr zur Fahrer-Weltmeisterschaft noch den Hersteller-Titel hinzufügen. Zuletzt gewann Yamaha den 2007 dank Noriyuki Haga und Troy Corser.