Der Brite Jonathan Rea gehört, wenn auch klar im Schatten von Weltmeister Ben Spies, auch zu den großen Überraschungen der Superbike WM-Saison 2009. Er schloss die Saison auf dem fünften Gesamtrang ab, verpasste Platz vier nur um ebenso viele Zähler auf Max Biaggi. Rea war schon am Ende der letzten Saison aus der Supersport- in die Superbike-Klasse gewechselt. Sein erstes Rennen bei den "Großen" bestritt er an gleicher Stelle in 2008. Als Supersport Vizeweltmeister sollte er dieses Jahr eigentlich erst einmal die Superbikes auf WM-Niveau kennenlernen. Doch der in Larne lebende Rea holte gleich acht Podestplätze, darunter zwei Siege.

Dass er in Portimao schon im ersten Lauf auf das Treppchen fahren konnte, erfreute ihn sehr. "Das ist das erste Mal, dass ich das geschafft habe", freute er sich noch vor dem Finalrennen, in welchem er zwar nicht mehr Zweiter, aber immerhin noch Dritter werden konnte. Dabei hatte er lange Zeit geführt. "Das war mein bestes Wochenende in der Saison bisher und ich muss mich beim Team für all die Hilfe dieses Jahr bedanken, dass sie mich an diesen Punkt brachten. Im zweiten Rennen hatte ich richtig Spaß mit Michel Fabrizio, aber ich hatte noch meinen eigenen Meisterschaftskampf und musste mir um Biaggi sorgen machen", beschrieb der Ten Kate Honda-Pilot, warum er so aggressiv zu Werke ging.

Carlos Checa holte Rang sieben und fiel ein Mal aus., Foto: Honda
Carlos Checa holte Rang sieben und fiel ein Mal aus., Foto: Honda

Doch Rea wirkte dennoch etwas ruhiger und abgeklärter als noch in Imola und Magny Cours. Dort ritt er einige Brechstangen-Manöver und musste häufiger den Notausgang nehmen. In Portimao aber ging er es gemächlicher an, was übertriebene Aktionen anging. "Ich pushte richtig hart und wollte den Sieg, um die Saison mit einem Höhepunkt beenden. Aber Gratulation an Michel, er fuhr ein großartiges Rennen. Ich denke bereits über nächstes Jahr nach und freue mich schon jetzt darauf."

Platz sieben und technischer Defekt für Checa

Der Spanier Carlos Checa, der letztes Jahr noch zwei Siege für das Ten Kate Honda-Team in der Superbike WM einfahren konnte, schloss die Saison irgendwie so ab, wie das gesamte Jahr für ihn gelaufen war: mittelmäßig. Der zweifache Grand Prix-Sieger, der von 1993 bis 2007 fester Bestandteil der Motorrad Weltmeisterschaft war, konnte in Portimao einen siebten Platz in Lauf eins und einen technischen Defekt im zweiten Rennen vorweisen. Doch das war absolut nicht das, was er und sein Team sich erhofft hatten. "Rennen eins war sehr ärgerlich, denn wir hatten die gleichen Probleme wie im Qualifying", fasste er zusammen. "Für das zweite Rennen konnten wir das Bike etwas verbessern, indem wir hinten etwas weicher gingen und auch einen anderen Reifen nahmen. Es machte die Angelegenheit definitiv besser, denn während die Pace der Anderen um einiges langsamer als im ersten Rennen war, konnte ich meine Rundenzeiten verbessern. Ich überholte gerade Kagayama, als ich ein Problem mit dem Bike bekam und das Rennen für mich zu Ende war."

Checa schloss die Saison als Siebter ab, war von den Ten Kate-Bossen aber in die Saison geschickt worden, um den WM-Titel zu holen. Am Ende fehlten 253 Punkte auf Weltmeister Ben Spies und sogar ganze 106 Zähler auf den Teamkollegen und Rookie Jonathan Rea. Die Konsequenz für Checa war, dass er die Kündigung durch Ronald und Gerrit ten Kate erhielt. Doch dennoch wird er nächstes Jahr in der WSBK zu sehen sein: Im privaten Althea-Team und auf einer Werks-Ducati.