Max Neukirchner ist auf dem Wege der Besserung. Seit gestern läuft das Reha-Programm des Stollbergers auf Hochtouren. Der Superbiker ist jetzt voll mit Krankengymnastik, Massagen und Sport beschäftigt - damit er so schnell wie möglich wieder auf seine Suzuki zurück kann.

"Wir versuchen natürlich auf Brünn hinzuarbeiten, weil ich diese Strecke ja auch besonders mag", erklärte Neukirchner gegenüber Motorsport-Magazin.com. "Aber da ist noch nichts fest. Das Ziel ist es aber schon. Wir müssen aber noch abwarten, wie die nächsten Wochen laufen werden."

Der Horror-Sturz von Monza, welcher Neukirchner die aktuellen Verletzungen eingebrockt hatte, ist im Kopf abgehakt. "Ich habe alles komplett mitbekommen", erinnert er sich. "Anfliegen habe ich die Maschine natürlich nicht sehen, weil ich die Augen vorn hatte und schon auf die nächste Kurve fixiert war. Aber den Einschlag habe ich gemerkt und habe auch gleich gewusst, dass etwas im Argen ist. Das Bein musste kaputt sein. Ich hatte Mega-Schmerzen, war die ganze Zeit über bei Bewusstsein. Ich habe alles mitbekommen."

Viele Fans wunderten sich über die lockeren Sprüche, die Neukirchner schon kurz nach der Operation wieder drauf hatte. Kaum das die Narkose verflogen war, verlangte der Stollberger nach Wasser und Pizza und fragte, was die Ärzte denn so lange gemacht hätten. "Eine typische Max-Reaktion", lacht Betreuer Arnd Seidel. "Aber auch verständlich. Normalerweise isst Max immer erst nach dem ersten Rennen richtig. Wir hatten am Morgen noch zusammen gefrühstückt und nach dem Crash fiel das Mittagessen ja logischerweise aus. Die Operation dauerte bis spät in die Nacht. Da hat er dann wohl einfach Hunger gehabt. Und gerade in Italien freut er sich ja immer besonders auf das Essen. Pizza mag er eh schon und dort sind sie halt noch etwas leckerer."

Mittlerweile hat Neukirchner den Unfall hinter sich gelassen. "In den ersten Tagen war ich schon richtig schlecht drauf und habe sehr viel darüber nachgedacht: Warum, weshalb und wieso", sagt er. "Ich habe mir dann aber mal die Fotos von dem Crash angeschaut und seit dem sage ich: Glück gehabt! Man kann halt nichts daran ändern. Ich bin jetzt wieder positiv eingestellt und schaue nach vorn. Ich bekomme wunderbare Unterstützung von meinen Freunden und meiner Familie. Sie helfen mir, so schnell wie möglich wieder fit zu werden und wieder fahren zu können. Im Kopf habe ich jetzt eher das Thema '2010'."

Die Rennen und was die Konkurrenz macht, schaut sich Neukirchner jetzt im Fernsehen an. "In Misano werde ich, wenn alles klappt, eventuell selbst vor Ort sein", hofft der Deutsche. "Das ist zwar noch nicht so einfach, aber es wäre schon schön." Die Rennen schaue er sich im TV einfach so an. Nicht, um die Gegner zu studieren, sondern vielmehr weil es ihn persönlich schon sehr interessiert und weil er informiert und am Ball bleiben möchte.

Unterstützung bekam und bekommt Max Neukirchner aber nicht nur aus dem eigenen Bekannten- und Verwandtenkreis. Binnen weniger Stunden nach dem verhängnisvollen Unfall von Monza war das Gästebuch seiner Homepage mit rund 300 Genesungswünschen gefüllt. "Dafür möchte ich mich natürlich ganz herzlich bedanken", freut sich Neukirchner. "Bei allen, die mich unterstützt haben, bei meinen Fans und Anhängern, bei meiner Familie und meinen Freunden. Einfach bei allen. Ich habe auch sehr viele Sachen in unser Büro in Chemnitz geschickt bekommen. Ein ganz besonderer Dank geht auch an die Lernbehinderten-Schule von Hohenstein-Ernstthal. Von da kamen ganze Klassensätze mit Genesungswünschen und gemalten Bildern. Das hat mir sehr geholfen!"